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Review

HardcoreMelodic Hardcore

Kritik: Stinky - "Solace"

Einmal Core, immer Core.

VON

Frankreich ist nicht zwingend die Region, die man mit Hard­core in Verbindung bringt. Aber tatsächlich gibt es dort einige Bands, die sich hinter Größen dieses Genres nicht verstecken müssen. Stinky sind eine dieser Gruppen. Die Musiker spielen eine sehr moderne Variante. Man muss wissen: Nach dem Erscheinen des 2020er Albums „Of Lost Things“ hat sich im Line-Up der Franzosen viel getan. Der Frontmann und Schlagzeuger sind heute noch dieselben. Für die übrigen Mitstreiter – Max (Bass), Enzo (Gitarre) und Clément (Gitarre) – markiert „Solace“ ihr Debüt mit Stinky.

STINKY KLINGEN ANGEMESSEN „REIF“

Das Quintett legt auch bei seinem vierten Album „Solace“ viel Wert auf eine starke Produktion und greift dabei auch viel in die Trickkiste elektronischer Klang­erzeugung beziehungsweise Klangbearbeitung. Dadurch bekommt die Musik hin und wieder etwas leicht Mechanisches, und die echten Emotionen gehen dabei ein wenig unter.

Auf der Platte befinden sich aber definitiv gute Nummern: zum Teil verbauen Stinky sehr stark im Gehör hängenbleibende Hooks. Zudem hat die Band durch Sänger Clair auch eine klangliche Besonderheit, denn neben dem Gesang bringt der Musiker auch sein Abwechslungsreichtum mit in die Musik ein.

Dieses kommt sehr gezielt und nicht zu übertrieben zum Einsatz, sodass den Liedern hierdurch nicht ruckartig die Härte genommen wird – vielmehr stützt die Aggressivität hintergründig in den entsprechenden Momenten: So kommt der Musik eine stärkere dramatische und wehmütige Komponente zu. Den ein oder anderen Song für die große Bühne haben Stinky ebenfalls bereits in die Tracklist gepackt: „Alignment“ ist kommerziell sehr verträglich und lässt sich – vor allem gegen Ende hin – bestens mitkreischen: dazu braucht man nur dem Rhythmus folgen. Stinky lohnt sich definitiv mehrmals durchzuhören, denn mit jedem Durchlauf fallen einem neue Dinge ins Ohr.

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In „Under Care“, „Silent Birds“ und „Moonbow“ brechen sie die Romantik, geben den Songs mehr Abwechslung und Tiefe – und niemals fühlen sie sich deplatziert an. Die beiden Gitarristen Enzo und Clément hauen schön hart in die Saiten, und vereinzelt wird es richtig melodisch (der Mittelteil von „Moonbow“).

DER GUTE STOFF DAZWISCHEN

Das Augen- beziehungsweise Ohrenmerk liegt bei Stinky natürlich auf der Gitarrenarbeit. „Solace“ muss sich nicht hinter seinen Vorgängern verstecken. Die Soli sind absolut virtuos und stilvoll, nie driften sie in einen seelenlosen Shred oder bloße Angeberei ab. Eben ein bis ins Detail durchdachtes Album, das qualitativ das Niveau hält, welches man von den Franzosen erwartet. Denn, das muss man auch mal sagen, es ist heutzutage nicht mehr so einfach, Fans in diesem Genre zu begeistern.

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Ja, die Franzosen sind schon ein Phänomen. Alles irgendwie schon mal gehört, und trotzdem ist es nie fad. Ganz im Gegenteil: „Solace“ catcht von der ersten Sekunde an. Kopfhörer auf, Regler auf volle Pulle, los geht’s. Was sich hinter einem Titel wie „Solace“ verbirgt, kann man sich denken, ja. Ein Betriebsausflug von Armada und Eight Sins irgendwie, und Walls Of Jericho schaut auch noch mal auf ein Kaltgetränk vorbei.

Foto: Stinky / Offizielles Pressebild

ALBUM
Solace
Künstler: Stinky

Erscheinungsdatum: 21.02.2025
Genre: ,
Label: M-Theory Audio
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Down in the Dumps
  2. Grass Snakes (feat. Lou Koller von Sick Of It All)
  3. Mourning Flowers
  4. Alignment
  5. Under Care (feat. Andrew Neufeld von Comeback Kid)
  6. Silent Birds
  7. Moonbow
  8. Natural Saviour
  9. Nothing Can Fix It
  10. Soft Sand
Stinky Solace
Stinky Solace
7
FAZIT
Hier und da fehlt es an Stinky-Charme. So sorgen die Strophen nicht durchgängig für empathische Mitgenommenheit und tun auch nicht mehr ganz so sehr in der Brust weh, was sich durch die weniger starke Hardcore-Attitüde der Platte erklären lässt; hinzu kommen ein paar wirklich vor Simplizität schmerzende Growls. Viele Refrains liegen aber nach wie vor wohlig warm und behütend wie eine Gewichtsdecke auf dem Körper („Natural Savior“). Und so ist auf „Solace“ nicht jeder Song ein absoluter Treffer, aber noch immer gut genug. Bitte mehr davon.