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Review

MetalcorePost-HardcorePunkrock

Kritik: SETYØURSAILS - "Nightfall"

Neues Jahr, neue Musik gefällig? Dieses Bedürfnis befriedigen die Herren und die Dame von SETYØURSAILS. Das zweite Album hört auf ...

VON

Neues Jahr, neue Musik gefällig? Dieses Bedürfnis befriedigen die Herren und die Dame von SETYØURSAILS. Das zweite Album hört auf den Namen „Nightfall“ und stellt gleichzeitig das Debüt der Kölner Band beim Label Napalm Records dar. Die am 21. Januar 2022 erscheinende Platte bietet 13 neue Songs, die euch den Start in das neue Jahr versüßen sollen. Wie die Tracks klingen, das erfahrt ihr in unserer Review.

Treibend, wütend mit Liebe zum Detail

Nachdem die Band um Sängerin Jules Mitch bereits im Jahr 2018 ihr Albumdebüt mit „Enough“ feierte, konnte man gespannt sein, in welcher Art und Weise sich SETYØURSAILS weiterentwickeln würden. Bereits in unserem Interview erzählte uns Sängerin Jules, dass mit „Nightfall“ alles anders werden sollte.

Eins kann vorab gesagt werden, SETYØURSAILS haben keineswegs ihre Wut und ihren Hang zu eingängigen Beats und Sounds verloren und sind darüber hinaus sogar noch für die ein oder andere Überraschung gut. Dies wird auch auf „Nightfall“ deutlich.

So scheut sich die Band keineswegs vor Kooperationen. Im Song „Ghosts“ lud man sich kurzerhand Annisokay-Frontmann Rudi Schwarzer ein und kreierte einen treibenden Metalcore-Song. Dieser baut sich anfangs gleichermaßen bedrohlich und kontinuierlich auf und nimmt sich darüber hinaus die notwendige Zeit, um eine beinahe mystische Atmosphäre zu schaffen.

Mit Einsatz von Mitchs Screams erhält der Song ein weiteres, treibendes Element und schlägt den Fans gleich zu Beginn der Scheibe um die Ohren. Die clean gesungenen Refrains sorgen darüber hinaus für ein wiedererkennbares Element, was dem Stück das Attribut gibt, auf der ein oder anderen Metal-Party gespielt werden zu können.

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Doch mit diesem Feature nicht genug. Auf dem Titeltrack „Nightfall“ werden SETYØURSAILS von keinem geringeren als Caliban-Frontmann Andreas Dörner unterstützt.

Bei dem Stück handelt es sich um einen modernen, energiegeladenen und stampfenden Song, der durch Dörners Gesangsfarbe eine gelungene, zweite Ebene schafft, welche mit einem Breakdown abgerundet wird, der sich definitiv gewaschen hat.

Der stetige Aufbau in den Strophen, durch eine musikalische Zweiteilung der Strophe sorgt darüber hinaus für einen Drive, der das Stück insgesamt sehr kurzweilig erscheinen lässt und beim Hören von Beginn an Spaß macht und sicher auch live für ordentlich Furore sorgen wird.

SETYØURSAILS überraschen mit einem besonderen Cover

Um die Features auf „Nightfall“ abzuschließen, haben SETYØURSAILS an letzter Position des Albums noch eine Besonderheit für die Fans hinterlegt. Gemeinsam mit Mike Perez (No Bragging Rights) covert die Band den Song „Shallow“ aus dem Film „Star Is Born“, welcher im Original von Lady Gaga und Bradley Cooper performt wird.

Auch wenn das gesangliche Duett sehr gut harmoniert, so wirkt besonders die musikalische Steigerung in der zweiten Strophe überzogen und steht eher konträr zur ursprünglichen Stimmung, welche aufgebaut wurde. Der Refrain hingegen macht die anfänglichen Zweifel nahezu vergessen, da er herausstechend intensiv ist. Insgesamt kann diese Interpretation sicherlich auch außerhalb der Szene für Aufsehen sorgen, das Potenzial hierfür ist definitiv vorhanden.

Was passiert abseits der Feature-Sonds?

Und was haben die anderen Songs zu bieten? Vorab wurde neben „Ghosts“ auch der Track „Mirror“ veröffentlicht. Hierbei handelt es sich insgesamt um einen direkten, eher rockigeren Song, der über den Metalcore-Tellerrand hinausschaut und sicherlich den ein oder anderen Fan außerhalb der Szene finden wird.

Insgesamt wirkt es allerdings, als würde dieser Sound auf „Nightfall“ häufiger genutzt werden, als dies unbedingt der Fall sein müsste. So gehen Songs, wie „Anchor“, „Deadline“, oder „What’s Wrong“ in eine ähnliche Richtung und schöpfen dort nicht die vollen Fähigkeiten von SETYØURSAILS aus. Darüber hinaus wirkt der in diesen Songs eingeschlagene Stil eher rostig statt revolutionär.

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Der Stil, der der Band insgesamt am besten steht ist die rohe, wilde Seite, die auch auf der Bühne wiederzufinden ist. Songs, wie „Why“, „Reasons“, oder „Fckoff“ überzeugen mit ihrer Rohheit, mit dem Unkontrollierbaren und sind ab dem ersten Akkord mitreißend, wie ein Circlepit.

Besonders „Fckoff“ treibt dieses Gefühl noch einmal auf die Spitze und stellt eines der Highlights auf „Nightfall“ dar und diesen Stil transportiert die Band so gut, dass man garnicht genug davon bekommen kann und wir uns darauf freuen, wie es in der Zukunft mit SETYØURSAILS weitergeht.

Foto: SETYØURSAILS / Offizielles Pressebild

ALBUM
Nightfall
Künstler: SETYØURSAILS

Erscheinungsdatum: 21.01.2022
Genre: , ,
Label: Napalm Records (Universal Music)
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Ghosts (feat. Rudi Schwarzer)
  2. Nightfall (feat. Andy Dörner)
  3. Secrets
  4. Why
  5. Mirror
  6. Into The Storm
  7. Anchor
  8. Forgive Me
  9. Deadline
  10. What's Wrong
  11. Reason
  12. Fckoff
  13. Shallow (feat. Mike Perez)
SETYØURSAILS Nightfall
SETYØURSAILS Nightfall
7.5
FAZIT
Mit ihrem zweiten Album „Nightfall“ etablieren sich SETYØURSAILS final in der Szene. Rohe, eindringliche und wütende Songs spiegeln die unglaubliche Kraft der Band wider und beweisen, dass die Band zurecht eines der aufstrebenden Lichter darstellt. Darüber hinaus versucht sich die Band auch an Tönen, die einer breiteren Masse zugänglich sind, rutscht dabei allerdings an der ein oder anderen Stelle in eher eingestaubten Klischee-Sound, der das Gesamtbild leicht trübt, „Nightfall“ somit allerdings, gemeinsam mit den gelungenen Feature-Gästen, zu einem vielseitigen und zugänglichen Album macht.