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Review

MetalcorePost-Hardcore

Kritik: SeeYouSpaceCowboy - "Coup De Grâce"

SeeYouSpaceCowboy (kurz SYSC) sind längst ein gestandener Name innerhalb der modernen Metalcore-Szene. Dabei haben die US-Amerikaner einen Sound, der sich ...

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SeeYouSpaceCowboy (kurz SYSC) sind längst ein gestandener Name innerhalb der modernen Metalcore-Szene. Dabei haben die US-Amerikaner einen Sound, der sich von modernen Produktionen schnell abhebt und nur bedingt modern ist. Wie sich dieser auf ihrem dritten Album „Coup De Grâce“ entwickelt?

SeeYouSpaceCowboy: Der Schein trügt

„Allow Us To Set The Scene” beginnt zunächst mit jazzigem Saxophon, Spoken Word und Klavierspiel, das schnell von Gesang begleitet in eine Welt entführt, die zuerst für Verwunderung sorgt. Noch klingt nichts nach dem rabiaten Metalcore-Sound, den SeeYouSpaceCowboy auf ihren bisherigen Veröffentlichungen dargeboten haben.

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Stattdessen ist es Smooth Jazz, der nach einer guten Minute jedoch von einem gewaltigen Ausbruch unterbrochen wird und in einen Mathcore-beeinflussten Teil des Tracks führt, der mit Chaos und funkiger Bassline schon viel mehr nach dem klingt, was man von der Band erwarten könnte. „Allow Us To Set The Sene“ vernichtet in kurzer Zeit all das Schöne, was zu Beginn zu hören war und deutet eine experimentelle Seite an, die sich auch in den folgenden Tracks bestätigen soll.

Der typische Sound

„Subtle Whispers To Take Your Breath Away” beginnt mit Clean Gitarren, die musikalisch an Dance Gavin Dance erinnern und einen modernen Post-Hardcore-Sound offenbaren, der auch im Refrain mit eingängigen Clean Vocals bestätigt wird. Auch „And The Two Slipped Into The Shadows“ offenbart einen ähnlichen Vibe, der um eine tanzbare Komponente ergänzt wird und den Sasscore-Einfluss in der Musik von SeeYouSpaceCowboy hervorhebt.

Die harten Zeiten von „The Correlation Between Entrance And Exit Wounds“ scheinen vorbei – doch SeeYouSpaceCowboy erfinden sich auf ihrem dritten Album aber mal neu und wissen mit ihren Stärken zu begeistern.  Die einzige Problematik könnte darin liegen, dass manche Songs zu ähnlich klingen. Insbesondere am Anfang des Albums reihen sich Tracks aneinander, die allesamt einem ählichen Konzept folgen.

Das funktioniert gut, nutzt sich aber etwas ab. „Lurbicant Like Kerosene“ feat. Kim Dracula hingegen hebt sich durch einen rockig-verspielten Ansatz ab. Es scheint fast, als rutschen SYSC darauf mit voller Absicht in den verspielten Mathcore-Sound, wie man ihn von Bands wie Arsonists Get All The Girls oder Dr. Acula zu hören bekam – bloß ohne die Deathcore-Kapriolen.

Jazzcore? Sasscore!

Zurück im Smooth Jazz eines New Yorker Nachtclubs knüpft „Respite For A Tragic Tale“ an das Intro des Albums an. Diesmal jedoch ohne musikalischen Bruch, sondern mit Applaus am Ende des Stücks, der in „Silhouettes In Motion“ direkt übergeht. Vielleicht wirkt das Interlude etwas deplatziert, baut die Brücke jedoch gut.

Erneut mit tanzbaren Gitarrenaspekten, scheint „Silhouettes In Motion“ allerdings ein Anwärter auf den rundesten Song des Albums zu sein. Tatsächlich zeigt der Track die Band von all ihren Seiten und vereint diese auf die vielleicht stimmigste Art und Weise.

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Neben Courtney Laplante (Spiritbox), die auf „To The Dance Floor For Shelter” zu hören ist und sich ebenfalls stimmig in den Kontext von SYSC integriert, findet sich mit Nothing,Nowhere ein weiterer Gast auf dem Album. „Rhythm And Rapture“ ist dabei weniger ätherisch als sein Vorgänger und wirft mit einem Disco Beat und einer Pop-Punk-Attitüde weitere Elemente in das bunte Genre-Potpourri, das auf „Coup De Grâce“ geboten wird.

Ein stimmiges Bild

Während den letzten drei Songs des Albums rundet die Band ihre LP so ab, wie man es erwarten könnte. „Curtain Call“ schließt aber nur bedingt an den Jazz-Beginn des Albums an. Stattdessen beginnt der Closer mit cleanen Gitarren und zeigt sich über zweieinhalb Minuten ohne jegliche Metal-Einflüsse. Doch wie zu Beginn trügt der Schein. Der Song bricht schließlich in einem großen Finale mit Metalcore-Elementen aus.

Ein Finale mit dem typischen SeeYouSpaceCowboy zu Ende zu bringen, was vielleicht das bisher reifste Album der Band genannt werden darf. Ein kurzes Outro mit Jazz-Piano und ein sanftes „Adieu“ beendet „Coup De Grâce“ stimmig. Man entkommt der fiktiven Neo-Noir-Welt, die auf dem Album stringent gezeichnet wurde.

Foto: Errick Easterday / Offizelles Pressebild

ALBUM
Coup de Grâce
Künstler: SeeYouSpaceCowboy

Erscheinungsdatum: 19.04.2024
Genre: ,
Label: Pure Noise Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Allow Us To Set The Scene (feat. iRis.EXE)
  2. Subtle Whispers To Take Your Breath Away
  3. And The Two Slipped Into The Shadows
  4. Red Wine And Discontent
  5. Lubricant Like Kerosene (feat. Kim Dracula)
  6. Respite For A Tragic Tale (feat. iRis.EXE)
  7. Silhouettes In Motion
  8. To The Dance Floor For Shelter (feat. Courtney LaPlante)
  9. Rhythm and Rapture (feat. nothing,nowhere.)
  10. Sister With A Gun
  11. Chewing The Scenery
  12. Curtain Call
SeeYouSpaceCowboy Coup de Grâce
SeeYouSpaceCowboy Coup de Grâce
8
FAZIT
SeeYouSpaceCowboy sind nicht nur Meister*innen der langen Songtitel, sie verstehen es, den Old-School Metalcore der alten Tage mit Einflüssen aus modernem Hardcore, Mathcore und Post-Hardcore aufleben zu lassen und um frische Einflüsse zu ergänzen, die sich wirklich abheben. In Zeiten, in denen Metalcore ein modisches Genre geworden ist, das viel zu oft an Individualität und Innovation einbüßt, ist „Coup De Grâce“ ein wahres Juwel, das nur wenig poliert werden muss, um durchweg zu strahlen.