Kritik: Måneskin - RUSH! (ARE U COMING?)

Nicht erst seit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest 2021 reiten Måneskin auf einer wahren Erfolgswelle. Schließlich hatte schon das Debütalbum „Il ballo della vita“ 2018 Platzierungen in den Charts erreicht, von denen andere Bands im Laufe ihrer gesamten Karriere nur träumen können.

Kein ganz neues Album, aber zumindest vier neue Songs

Doch ohne Frage war es der Sieg beim ESC in Rotterdam, der die junge Band weit nach vorne katapultiert hat. Und wenn die Fanbase erst einmal da ist, will diese selbstverständlich auch regelmäßig mit neuer Musik versorgt werden. „RUSH!“ sorgte Anfang des Jahres 2023 für überwiegend positive Rezensionen. Und auch in Sachen Charts ging es in Deutschland mit Platz 3 so weit nach oben wie noch nie.

Aber die Fans sind – wie schon erwähnt – hungrig und geben sich mit einem Album pro Jahr nicht so leicht zufrieden. Weil Musik aber auch im Hause Måneskin immer noch Handarbeit ist, geht es mit neuen Songs natürlich nicht ganz so schnell. Die Lösung?

Eine Neuauflage von „RUSH!“ – immerhin mit fünf neuen Songs. Und weil „RUSH! (ARE U COMING)“ in dieser Woche erscheint, schauen wir uns die Neuauflage einmal etwas genauer an.

Måneskin zeigen sich musikalisch gewohnt variabel

Aufmerksame Fans werden es gemerkt haben. Der Titel der Neuauflage ist natürlich an die im September erschienene Single „HONEY (ARE U COMING)“ angelehnt. Über den Song ist schon viel geschrieben worden. Daher können wir uns an dieser Stelle auf das Wesentliche beschränken. Måneskin machen mit dem Song jedenfalls vieles, wenn nicht sogar alles richtig. Ohne Frage ein hervorragender Opener für die Neuauflage.

In Song Nummer 2 namens „VALENTINE“ geht es hingegen deutlich ruhiger zu. Das ist bekanntlich erst einmal nichts Schlechtes. Und auch die Stimme von Damiano David kommt so noch einmal stärker zur Geltung. Etwas mehr Dynamik – gerade auch zum Ende – hätte der Song aber schon vertragen können.

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Fünf neue Songs, die das Album erweitern

Die in „VALENTINE“ noch schmerzlich vermisste Dynamik gibt es dann zum Glück sowohl in „OFF MY FACE“ als auch in „THE DRIVER“. Beide Tracks orientieren sich wieder stärker an dem treibenden Beat, der zum Markenzeichen der Band aus Rom geworden sind. In „OFF MY FACE“ hätte es dabei sicher noch etwas mehr Gitarreneinsatz sein können.

Den gibt es aber zum Glück in „THE DRIVER“ zur Genüge. Beide Songs haben sicher nicht beim ersten Hören den Wiedererkennungswert eines Songs wie „HONEY (ARE U COMING)“. Aber sie machen Spaß und zeigen das Potential, das in Måneskin steckt.

Måneskin zeigen sich vor allem gesanglich gewohnt stark

Beim letzten neuen Song „TRASTEVERE“ nehmen Måneskin den Fuß hingegen wieder etwas mehr vom Gas. Im Gegensatz zu „VALENTINE“ gelingt es der Band hier aber noch besser, eine einprägsame und einfühlsame Gesamtstimmung zu erzeugen.

Auch gesanglich zeigt die Band hier noch einmal ganz deutlich, weshalb sie den Superstar-Status derzeit voll und ganz verdient haben.

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Das war es dann aber leider auch schon mit neuen Tracks. Wobei – fünf sind besser als keiner, oder? Natürlich hätte man sich auch noch ein, zwei weitere Gimmicks überlegen können. Stripped Versions, Features usw. Die Liste ist bekanntlich lang.

Nötig hätten Måneskin das allerdings nicht. Denn diese fünf neuen Stücke sind – hier und da mit Einschränkungen – eine mehr als gelungene Erweiterung eines ohnehin schon gelungenen Albums. Und die Fans sind erst einmal zufriedengestellt. Fragt sich nur, für wie lange.

Foto: Francis Delacroix / Offizielles Pressebild