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Review

Groove MetalThrash Metal

Kritik: Machine Head - "Unatøned"

Thrash gefällig?

VON

So ist das eben, wenn man schon als kleiner ­Scheißer rausgeht und mit dem dicken Thrash Metal wedelt: Machine Head präsentieren mit „Unatøned“ ihr elftes Album in 33 Jahren und haben sich wieder ein gutes Stück weiterent­wickelt.

Kein Wunder, wenn man als Teenie anfängt. Und so ist es auch nicht verwunderlich und verdammt gut, dass sich die nicht mehr ganz so jungen Burschen mit jedem Album einen Schritt weiter zu einem ureigenen Sound hinarbeiten. Das moderne Element bringt Sänger und Gitarrist Robb Flynn mit, der dank einer gewissen Variabilität überzeugen kann.

„Unatøned“ ist reine Zukunftsmusik

Variabilität ist aber auch das Stichwort für die Musik von Machine Head im Jahr 2025. Von aggressiven Knüppel-Passagen bis hin zu atmosphärisch dichten Momenten decken die Amerikaner ein breites Spektrum ab, das zwar immer technischen Thrash Metal, jedoch selten vorhersehbar ist.

 

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Das wiederum erinnert partiell an die aktuelle Inkarnation von Testament, die dereinst auch als Teenies starteten und sich heute keiner Schublade mehr zuordnen lassen wollen – wenngleich sie räudiger klingen. Mit der Atmosphäre ist das auch so eine Sache – für die einen zwingend notwendig, reicht den anderen beim Blowjob ein Teelicht.

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Dennoch gilt: Aus dem Jugendzentrum des amerikanischen Thrash Metal ist über die Jahre eine gestandene Band geworden, die mit „Unatøned“ ihr Augenmerk auf atmosphärisch dichten Thrash Metal legt und der das Songwriting deutlich wichtiger ist als reine Brutalität zum Selbstzweck. Sympathisch.

Vielmehr klingen die Kalifornier trotz des Retro-Charmes geradezu modern und vor allem: zeitgemäß. Damit schaffen sie einen gekonnten Spagat, um sowohl Genreveteranen als auch Neulingen eine schwarz gezimmerte Brücke zu bauen. Damit wird „Unatøned“ zu einem frühen Frühling/Sommer-Highlight, das sich Fans der Band nicht entgehen lassen sollten.

Mehr als bloß Thrash

Hinzu kommt, dass das Album sehr gut produziert wurde. Der Sound fängt die Wucht und Aggression, mit dem „Unatøned“ unterwegs sind, perfekt ein. Kompromisse gibt es keine und das Quartett spielt ihren Stil konsequent durch, wodurch die Platte zu einer gnadenlosen Abrissbirne wird.

Mit den Songs „Atømic Revelatiøns“, „Nøt Løng før This Wørld“ und „Bønescraper“ gelingt es Machine Head, die angesprochene Formelhaftigkeit zu durchbrechen. An diesen Tracks ist zu erkennen, welches Potential nach wie vor in der Band steckt. Wo andere Thrash Metal-Bands auf gewaltigen Bombast oder hochkomplexe Songstrukturen setzen, glänzen Machine Head durch stampfenden Groove und eine dichte Atmosphäre.

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Um in der sportlichen Sprache zu bleiben: Machine Head gelingt mit ihrer neuen Scheibe ein „Unatøned“ inklusiver einer Two-Point-Conversion. Mehr als genügend Hits befinden sich auf dem Album („Atømic Revelatiøns“, „These Scars Wøn’t Define Us“ oder „Bønescraper“), vor allem die Mittelteile machen richtig Spaß.

Industrielle Klänge, Nu Metal-Einflüsse, mal spröde-minimalistische, mal bombastische Atmosphäre. Eintönig ist die Scheibe keinesfalls und erfordert durchaus etwas Eingewöhnungszeit, denn die Herren mögen manches sein, aber nicht langweilig. Für aufgeschlossene Freunde melodischer, kopf­lastiger Musik eine definitive Empfehlung, denn es ist mehr als bloß Thrash.

Foto: Travis Shinn / Offizielles Pressebild

ALBUM
UNATØNED
Künstler: Machine Head

Erscheinungsdatum: 25.04.2025
Genre: , ,
Label: Nuclear Blast
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. LANDSCAPE ØF THØRNS
  2. ATØMIC REVELATIØNS
  3. UNBØUND
  4. ØUTSIDER
  5. NØT LØNG FØR THIS WØRLD
  6. THESE SCARS WØN'T DEFINE US
  7. DUSTMAKER
  8. BØNESCRAPER
  9. ADDICTED TØ PAIN
  10. BLEEDING ME DRY
  11. SHARDS ØF SHATTERED DREAMS
  12. SCØRN
Machine Head UNATØNED
Machine Head UNATØNED
8
FAZIT
Die Platte ist von vorne bis hinten spannend und abwechslungsreich, das Songwriting ist gut durchdacht und der dichtere Sound dürfte die Band auch für eine neue Zuhörerschaft öffnen, ohne es sich bei den älteren Hörern zu verscherzen. "Unatøned" ist ein großartiges, emotionales Stück Musik und man kann gespannt sein, wo es die Band noch hintreibt, denn an Potential und Kreativität scheint es ja nicht zu mangeln. Einen (vermeintlich gut gemeinten) Exotenbonus haben Machine Head mit dieser absolut tighten Platte nicht mehr nötig. Thrasher: Checken, bitte!