Review
Metalcore
Kritik: Landmvrks - "Lost In The Waves"
Seit ihrem letzten Album „Fantasy“ sind rund zweieinhalb Jahre ins Land gezogen. Mit „Lost In The Waves“ bringt die französische ...
VON
Kevin Postir
AM 15/03/2021
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Seit ihrem letzten Album „Fantasy“ sind rund zweieinhalb Jahre ins Land gezogen. Mit „Lost In The Waves“ bringt die französische Band Landmvrks ihr drittes Album an den Start. Dieses wird, wie bereits der Vorgänger, über Arising Empire erscheinen, beinhaltet zehn Tracks und wurde von uns für euch schon einmal auf Herz und Nieren getestet.
Landmvrks verlernen ihren Stil nicht
Bereits vor Release des Albums wurde die ein oder andere Single an die hungrige Fan-Meute verfüttert. „Lost In A Wave“ ist einer dieser Songs, der obendrein gleich zu Beginn des Albums einen ersten Bezug zum Titel herstellt. Die anfangs eher ruhigen Gitarren-Akkorde, die eine stetig wachsende Spannung aufbauen, zeigen spätestens nach der darauf folgenden Sound-Explosion, dass Landmvrks ihren eingängigen Sound beibehalten haben.
Die Energie, die dieser mit sich bringt, bricht ab der ersten Sekunde aus jedem einzelnen Takt. Darüber hinaus trifft der Breakdown den Hörer unvorbereitet und hart. Der ansonsten eher melodische und fließende Refrain bietet mit seinem cleanen und befreienden Vocals einen gekonnten Ausgleich und bringt den Song insgesamt in eine Waage.
Von einem eher Metalcore-lastigem ersten Song bewegt sich die Band mit „Rainfall“ mehr in Richtung Hardcore. Dabei sind die Screams von Sänger Florent Salfati so schnell, dass sie beinahe wie Rap klingen und damit eine entfremdete Verbindung zu dem schaffen, wofür die Heimatstadt Marseille bekannt ist. Dabei schafft es der Song durch seine Intensität auch im Jahre 2021 während eines Lockdowns, diese unbeschreibliche Vorfreude vor einem Breakdown aufzubauen. Ein wenig Live-Emotionen müssen sein.
Ein vielseitiges und tief gehendes Album
Um die musikalische Vielfalt noch einmal zu strecken, wird mit „Silent“ ein emotional aufgeladener, eher rockigerer Song geliefert. Der anfänglich cleane Song steigert sich in einen eingängigen Two-Step-Part. Der Refrain ist darüber hinaus in seiner Art und Weise eingängig und bereitet sogleich Freude.
Der Track „Visage“ setzt dabei noch einmal eine Portion oben drauf. Die anfängliche Melodie mündet in einem Rap-Part auf Französisch, bei dem Sänger Florent Salfati sein Handwerk beeindruckend unter Beweis stellt. Die elektronischen Einflüsse des Songs passen sich darüber hinaus bestens an das Gesamtbild an. Nachdem der erste Refrain des Stücks eher geflüstert und englischsprachig ist, wird die zweite Hälfte des Tracks eher im klassischen Stil aus dem Hause Landmvrks beschritten.
Zeit sich in den Wellen zu verlieren?
Nachdem die folgenden Songs „Say No Word“ durch einen harten Blastbeat und vom Stil her ein wenig an die Herren von Slipknot erinnert, „Always“ einen gefühlvollen und massentauglichen Track darstellt, der am ehesten mit den aktuellen Klängen von Bring Me The Horizon zu vergleichen sind, kann der Hörer mit „Shoreline“ durchatmen. Zu hören ist das Rauschen eines Gewässers, das so beruhigend klingt, dass man sich fast in den Wellen verlieren könnte.
Das 35-sekündige Zwischenspiel gibt eine stimmungsvolle Abwechslung, lässt gegen Ende des Titels ein Fade-In zu, welcher im kommenden Track „Overrated“ aufgegriffen wird. Dieser gibt von Beginn an Vollgas. Das harte Riff schlägt dem Hörer ins Gesicht, gefolgt von tanzbaren Refrain, der einem sehnsüchtig vom nächsten Konzert träumen lässt.
„Paralyzed“ beendet Landmvrks drittes Studioalbum. Der verträumt-traurige Song geht tief, steigert sich darüber hinaus im Verlauf kontinuierlich in seiner Intensität. Der gesanglich gedoppelte Refrain sorgt dabei ebenso für einen breiten Sound, wie der Filter auf Vocals und Instrumenten. Die geschaffene Gesamtstimmung des Tracks greift darüber hinaus die im Text beschriebene Hilflosigkeit treffsicher auf. Dadurch, dass der zweite Teil des Songs gescreamt wird, steigert sich auch die Intensität und Dramatik des Stücks und verlässt den Hörer mit einem schlagartig verstummenden Ende.
Foto: Landmvrks / Offizielles Pressebild
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