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Rock
Kritik: James Kennedy - "Make Anger Great Again"
Kreativität ist auf dieser Welt offensichtlich sehr unterschiedlich verteilt – anders kann man nicht erklären, dass mit Südwales ein kleiner ...
VON
Mauritz Hagemann
AM 27/09/2020
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Kreativität ist auf dieser Welt offensichtlich sehr unterschiedlich verteilt – anders kann man nicht erklären, dass mit Südwales ein kleiner Teil eines ohnehin schon kleinen Landes so beständig Bands und Musiker aus verschiedensten Genres hervorbringt. Einer, der schon lange dazugehört, aber zumindest in Deutschland noch nicht allzu bekannt ist, ist James Kennedy.
James Kennedy macht mit „Make Anger Great Again“ eine Kampfansage
Zum Teil mit seiner derzeit pausierenden Alternative-Band Kyshera, in letzter Zeit aber vermehrt solo. So auch auf seinem neuen und insgesamt schon vierten Solo-Album „Make Anger Great Again“. Dass sich der Titel des Albums auf die Wahlkampfkampagne Donald Trumps aus dem Jahre 2016 bezieht, ist übrigens nicht bloß ein Wortspiel, es soll auch die politische Aussage des Albums betonen.
Kennedy, der auch auf vergangenen Releases immer wieder politisch unterwegs war, hat all seine Wut über die Geschehnisse der letzten Jahre – und da gab es im UK sicher so einige – in das neue Werk gepackt. Dementsprechend geht es auch mit ersten Track „The Power“ los – musikalisch einfach gehalten, konzentriert er sich ganz auf das Thema des Albums: Eine Kampfansage an all diejenigen, die ihre Macht nur zu ihrem eigenen Vorteil nutzen.
Dabei erinnern Songwriting und Gesang durchaus an Frank Carter, wenngleich James Kennedys Stimme nicht ganz so viel Wut und Abneigung vermittelt wie die seines Fast-Landsmannes.
Die folgenden Tracks auf „Make Anger Great Again“ sind dann auch nicht nur stimmlich, sondern auch instrumental und in Sachen Songwriting etwas mehr Pop und etwas weniger Punk. Hier wird deutlich, warum sich James Kennedy auch als „multi-instrumentalist“ bezeichnet. Ist das Songwriting insgesamt sehr stringent gehalten, lässt er weder gesanglich noch instrumental eine Gelegenheit zum Experimentieren aus.
Das führt dazu, dass es beim Hören ein wenig an einem roten Faden fehlt – gleichzeitig kann das gerade für neue Hörer auch interessant sein. Wer progressivem Alternative Rock gegenüber positiv gestimmt ist, wird auf „Make Anger Great Again“ auf jeden Fall fündig. Dass dabei manche Songs schneller im Ohr bleiben als andere, ist nicht ungewöhnlich.
Gerade die Tracks Nr.2 und Nr.3 – „Autopsy“ und „Ghosts“ – sind zwar in Sachen Stimmung, Songwriting und Gesang sehr unterschiedlich, haben aber beide höchstes Ohrwurmpotential.
Wie schon gesagt, der an einigen Stellen fehlende rote Faden wird vielen Leuten beim Hören die Lust nehmen. Doch es lohnt sich auf jeden Fall, bis zum Ende durchzuhalten.
Schließlich knüpft der elfte und letzte Song „Broken Compass“ wieder am Anfang an und gibt in Sachen Wut und Abneigung nochmal alles. Ein bisschen roter Faden ist dann zum Schluss also doch da.
Bild: Tom Damsell / Offizielles Pressefoto
James Kennedy News
Make Anger Great Again
Künstler: James Kennedy
Erscheinungsdatum: 25.09.2020
Genre: Rock
Label: Konic Records
Medium: CD
- The Power
- Autopsy
- Ghosts
- Mind Revolution
- Algorhythm
- Outragers
- We Fight Dirty
- Solace in Sickness
- Struggles
- Primal
- Broken Compass

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