Review
MetalcorePost-Hardcore
Kritik: Imminence - "Turn The Light On"
Da ist nun also „Turn The Light On“ von Imminence, das dritte Album der Jungs aus Malmö. Ein Album, auf ...
VON
Jakob Jahnke
AM 03/05/2019
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Da ist nun also „Turn The Light On“ von Imminence, das dritte Album der Jungs aus Malmö. Ein Album, auf welches ich persönlich sehr interessiert gewartet habe, da der Vorgänger „This Is Goodbye“ im Jahr 2017 definitiv eines meiner meist gehörten Alben aus dem Bereich moderner Rock und Metal war. Durch eine frische Mischung aus harten Parts und modernen elektronischen Sounds war es für mich ein gelungenes Gesamtwerk und läuft auch heute noch regelmäßig. Doch schafft das auch das neue Werk „Turn The Light On“?
Was man als erstes hört ist „Erase“ und damit auch direkt die sehr ausgewogene Produktion des neuen Werks. Sehr rund klingende Gitarren, ein gut ortbares Schlagzeug und natürlich Eddies unverkennbare Stimme. Das ist nochmal ein echter Sprung nach vorne, obwohl auch „This Is Goodbye“ schon sehr ausgewogen im Klang war. Mit „Erase“ beginnt das Album wie ich es für ein Imminence-Album erwartet hatte: Eine wunderbare Mischung aus harten Gitarren-Parts und softeren Momenten, in denen hier Eddies Stimme in den Fokus rückt.
Weiter geht es mit „Paralyzed“ welcher zugleich die erste Single war, die wir bereits letztes Jahr zu hören bekamen und „Room To Breathe“. Die Songs klingen für mich zu sehr nach einer bekannten Band aus Brighton in England. Und ich sehe schon die Fackeln und Mistgabel, aber diese besagte Kombo ist mir seit Jahren schon zu eindimensional unterwegs und selbiges gilt auch für den Song „Paralyzed“ und mit Ausnahme der Bridge von „Room to Breath“ eben auch für diesen. Was bestimmt vielen gefällt, holt mich leider gar nicht ab.
Danach sind die beidenn anderen Singleauskopplungen des Albums, „Saturated Soul“ und „ Infectious“, an der Reihe. Bei diesen wird Eddie wieder mehr in den Fokus gesetzt und die Gitarre tritt etwas in den Hintergrund. Beide Songs haben sind vielschichtig aufgebaut und bekommen dadurch eine sehr angenehme und moderne Dynamik.
Gerade „Infectious“ ist für mich ein absolutes Highlight. Im Intro beginnt der Song mit einem Hauch Future-House, welcher dann von den Gitarren und Eddies Geigenspiel abgelöst wird. Der Spannungsbogen zwischen Chorus und den Strophen macht den Song sehr unterhaltsam und abwechslungsreich. Hier zeigen Imminence, wie man modernen Rock und Metal gestaltet.
Nun folgt mit „The Sickness“ ein alter Bekannter. Wurde der Song bereits 2015 als eigenständige Single released, findet er im Jahr 2019 nochmal den Weg auf ein Album. Ich oute mich an dieser Stelle mal als jemand, der ein solchen reaktivierten Songs immer mit einer gewissen Skepsis entgegentritt. Jeder Song hat seinen Moment und was 2015 noch ein guter Song war, klingt heute immer noch nach 2015. Das muss nicht schlecht sein, doch hier wirkt der Track im Albumkontext ein wenig wie in der Zeit stehengeblieben. Ob man das mag, muss jeder selbst entscheiden.
Mit „Death Of You“ wird es plötzlich richtig düster. Die elektronischen Einflüsse verleihen dem Song eine enorme Tiefe. Die Streicher schaffen eine epische Mystik und der Vocoder-Effekt am Ende sorgt für eine geisterhafte Atmosphäre. Zusammen mit „Infectious“ ist das hier wohl mein Favorit auf dem Album.
„Scars“ und „Disconnected“ sind dann nochmal zwei Songs die für mich ähnlich wie „Erase“ genau das darstellen, für das ich Imminence so gerne habe: Ein fantastisches Zusammenspiel von Gitarre, modernen Einflüssen und unglaublich starken und abwechslungsreichen Vocals. Dadurch entstehen vielschichtige Kompositionen, die nicht langweilig werden.
Umso trauriger, dass bei „Wake Me Up“, „Don’t Tell A Soul“ und „Lighthouse“ nochmal ein starker Einfluss aus der vorhin erwähnten Band Einzug hält. Bei einer Band, die an vielen Stellen einen wirklich eigenständigen Sound entwickelt hat, frage ich mich einfach, warum man diesen nicht konsequent durchzieht.
Ein Ende findet das Album in „Love & Grace“, eine der schönsten Balladen, die ich seit langem gehört habe. Ein toller Spannungsbogen und auch nochmal ein Song in dem Eddie stimmlich wirklich glänzt.
Turn The Light On
Künstler: Imminence
Erscheinungsdatum: 03.05.2019
Genre: Metalcore, Post-Hardcore
Label: Arising Empire
Medium: CD, Vinyl
- Erase
- Paralyzed
- Room To Breathe
- Saturated Soul
- Infectious
- The Sickness
- Death Of You
- Scars
- Disconnected
- Wake Me Up
- Don't Tell A Soul
- Lighthouse
- Love & Grace
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