Review
AlternativePop-Punk
Kritik: Flash Forward - "Renegade"
Flash Forward feiern in diesem Jahr bereits ihren 15. Geburtstag. Passend dazu erscheint das bereits siebte Studioalbum „Renegade“. Die Band, ...
VON
Mauritz Hagemann
AM 29/01/2025
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Flash Forward feiern in diesem Jahr bereits ihren 15. Geburtstag. Passend dazu erscheint das bereits siebte Studioalbum „Renegade“. Die Band, die sich in ihrer langen Geschichte immer wieder irgendwo zwischen Pop-Punk und Alternative wiedergefunden hat, will mit dem neuen Album ein Zeichen für all diejenigen, die sich als Außenseiterin oder als Abtrünniger empfinden, setzen. Wie die Band diesen Plan musikalisch umsetzt? Das haben wir uns einmal genauer angesehen.
Das Pendel schlägt in Richtung Alternative aus
„Underdogs“ ist als Opener gleich einmal ein passendes Statement. Nicht nur, weil es thematisch zum großen Oberbegriff des Albums passt. Sondern vor allem, weil der Song deutlich rauer und härter klingt, als man es von früheren Alben der Band aus dem Ruhrgebiet kennt. Das Pendel schlägt in diesem Fall wieder deutlich mehr in Richtung Alternative Rock aus. Das bleibt auch bei „Start A Comeback“ so – wenngleich man das nach den ersten Takten des Albums nicht erwartet. Doch der Song nimmt richtig Fahrt auf, was natürlich auch am Feature von From Fall To Spring liegt. Dieser Song ist jedenfalls so etwas wie ein Paradebeispiel für ein gelungenes Feature – der Song würde auch ohne funktionieren, doch die Kollaboration sorgt dafür, dass wir schon früh das erste Highlight des Albums erleben dürfen.
Flash Forward: Zwischen Pop und Alternative
Das bedeutet aber nicht, dass es im Folgenden schlechter wird. Allerdings finden Flash Forward immer wieder Gefallen an etwas softeren Klängen. Kein Wunder, ist Sänger Stefan Weigel doch inzwischen mit seinem Side Project LIOWA deutlich mehr im Pop unterwegs. „Strangers In The Dark“ ist beispielsweise ein Song, der wie eine erwachsene Version eines frühen Flash Forward-Songs klingt. Keineswegs schlecht, aber im Jahr 2025 überzeugt die Band vor allem mit den etwas raueren Klängen.
Etwas überraschend kommt tatsächlich „Golden Empire“ daher, denn die markante Synthie-Melodie ist ein Element, das man von Flash Forward bisher eher nicht gewohnt war. Sicher nichts für jeden Song, aber eine gelungene Abwechslung. Schnell wird aber klar, dass es die etwas härteren Songs sind, die auf „Renegade“ besonders schnell den Weg in den Gehörgang finden. „Kill The Violence“ überzeugt in nur 2:40 mit reichlich Tempo, gefälligen Gitarren-Riffs und der für Alternative Rock notwendigen Emotionalität in der Stimme.
Songs mit Ohrwurm-Garantie
Obwohl Flash Forward auf „Renegade“ mehrheitlich auf härtere Alternative-Klänge setzen, hat die Band mit „Stuck On You“ gegen Ende des Albums noch einmal ein Highlight versteckt. Vielleicht ist es sogar der Song mit den größten Pop-Vibes – aber auch eben mit dem größten Ohrwurm-Faktor. Vielleicht ist das am Ende auch die große Stärke des Albums: Flash Forward müssen sich gar nicht entscheiden, ob Pop Punk oder Alternative Rock. Die Band spielt ihre Stärken einfach in beiden Bereichen aus – und in dem, was dazwischen liegt. Die zehn Songs auf „Renegade“ sind jedenfalls ein klarer Beweis dafür, dass sich Flash Forward in der deutschen Alternative-Szene keinesfalls als Außenseiter oder Underdog fühlen müssen.
Foto: Luca Vasilisin / Offizielles Pressebild
Renegade
Künstler: Flash Forward
Erscheinungsdatum: 31.01.2025
Genre: Alternative, Rock
Label: Uncle M Records
Medium: CD, Vinyl, etc
- Underdogs
- Start A Comeback (feat. From Fall To Spring)
- Strangers
- Kill The Violence
- Golden Empire
- Lockdown
- Stuck On You
- Renegade
- Never Enough
- Gone