Review
Metalcore
Kritik: Any Given Day - "Limitless"
Um Any Given Day war es während der Pandemie fast schon besorgniserregend ruhig geworden. Das letzte Album „Overpower“ (2019) war ...
VON
Mauritz Hagemann
AM 26/01/2024
Artikel teilen:
Um Any Given Day war es während der Pandemie fast schon besorgniserregend ruhig geworden. Das letzte Album „Overpower“ (2019) war noch bis auf Platz 19 der deutschen Charts geklettert. Doch die Unsicherheiten und Unwägbarkeiten der folgenden Corona-Jahre machten der Band aus Gelsenkirchen ganz schön zu schaffen, wie sie uns im Interview beim Jera On Air im vergangenen Sommer erzählt haben. Doch 2022 meldeten sich Any Given Day eindrucksvoll zurück. „Apocalypse“ und „Wind Of Change“ waren zwei Songs, die wohl jeden Any Given Day-Fan begeistert haben dürften.
Im Laufe des vergangenen Jahres gesellte sich dann noch die ein oder andere Single zu den oben genannten Songs hinzu. Insofern war es dann auch keine ganz große Überraschung, als Any Given Day ihr neues und insgesamtes viertes Studioalbum „Limitless“ ankündigten.
Any Given Day: Viele Songs im klassischen Gewand
Und tatsächlich befinden sich unter den elf Tracks auf „Limitless“ immerhin schon sechs vorab veröffentlichte Singles. Diese kamen weitgehend im klassischen Any Given Day-Gewand daher. Das ist aber mehr als bewundernde Feststellung denn als Kritik zu verstehen. Klar, Any Given Day sind sicher nicht die Band, die sich auf jedem Album neu erfindet und jeden noch so progressiven Musikstil in die Songs einfließen lässt. Aber sie liefern seit 2012 beständig ab und werden dabei keinesfalls langweilig oder überflüssig. Das, was Any Given Day machen, beherrschen sie ziemlich gut. Und die einzelnen Songs auf „Limitless“ bieten auch ausreichend Abwechselung.
Während der Opener „Get That Done“ als klassischer Metalcore-Song daherkommt, hat „Unbreakable“ deutlich mehr Heavy Metal-Einflüsse. „Come Whatever May“ überzeugt hingegen mit dem Hard Rock-lastigen Einstieg. Und über allem thront ohnehin die Stimme von Sänger Dennis Diehl. Der Wechsel zwischen Shouts und Clean-Gesang gelingt auch in den Songs auf „Limitless“ richtig gut.
Auch die unbekannten Songs können sich hören lassen
Wenn schon eine ganze Reihe vorab veröffentlichter Singles bekannt ist, dann verschiebt sich der Fokus beim Album-Release ganz von selbst auf die noch nicht bekannten Songs. Zum Beispiel auf „Shockwave“, der nicht schlecht ist, aber im Vergleich zu den anderen Songs auf „Limitless“ stellenweise ein wenig zu brav wirkt. „Best Time“ kann hingegen vor allem mit Tempo und Kurzweiligkeit punkten.
Ein Feature, das zu den Highlights gehört
Weiter hinten auf der Tracklist befindet sich mit „H.A.T.E.“ dann auch der einzige Feature-Song des Albums. Zwar wurde der Song, in dem Annisokay-Gitarrist Christoph Wieczorek den Gesang im Refrain übernimmt, auch schon vorab veröffentlicht. Er ist aber sowohl instrumental als auch was den Gesang geht ein absolutes Highlight des Albums.
Mit „Shadow Walker“ findet „Limitless“ im Übrigen auch ein würdiges Ende. Noch einmal packt die Band alles, was sie ausmacht, in einen Songs. Härte, ein Refrain, der im Ohr bleibt und Gitarren, die uns atmosphärisch bis zum Ende des Albums begleiten.
Was bleibt am Ende? Die Erkenntnis, dass „Limitless“ hält, was die ersten Singles versprochen haben. AGD melden sich und hart und kompromisslos zurück. Gut so.
Foto: Moritz Hartmann / Offizielles Pressebild
Limitless
Künstler: Any Given Day
Erscheinungsdatum: 26.01.2024
Genre: Metalcore
Label: Arising Empire
Medium: CD, Vinyl, etc
- Get That Done
- Unbreakable
- Limitless
- Come Whatever May
- Apocalypse
- Shockwave
- Best Time
- My Way
- H.A.T.E. (feat. Annisokay)
- Broken Guardian
- Shadow Walker
More Reviews