

News
Story
thrown: Was steckt hinter dem Hype? Der steile Aufstieg der Band aus Schweden
Ein Rückblick.
VON
Laura-Marie Reiners
AM 01/04/2025
Geschätzte Lesezeit:
- Minuten
Artikel teilen:
thrown sind ein Phänomen für sich. Niemand, der sich in der Metalcore-, Hardcore- und Nu Metal-Szene bewegt, dürfte in den letzten Jahren an den Schweden vorbeigekommen sein. Nur wenige Jahre nach ihrer Gründung 2019 verzeichnete das Quartett bereits 1,5 Millionen monatliche Hörer:innen auf Spotify – und das mit nur einer Handvoll Songs. Hinzu kamen Tourneen mit Hochkarätern wie Counterparts, Knocked Loose, Fit For A King, While She Sleeps und weiteren Szenegrößen.
Mit ihrem im August 2024 erschienenen Debütalbum „Excessive Guilt“ setzten Sänger Marcus Lundqvist und seine Bandkollegen dem Ganzen die Krone auf und kommen im April endlich auf eigene Headliner-Tour nach Deutschland. Aber warum sind thrown so beliebt? Wie konnten sie so schnell erfolgreich werden? Wir werfen einen Blick auf den irren Aufstieg der Senkrechtstarter.
thrown: Explosives Debüt
Beginnen wir ganz am Anfang – der liegt gar nicht mal so lange zurück. 2019 sehnten sich Frontmann Marcus Lundqvist und Gitarrist Andreas Malm nach frischem Wind, nachdem sie zuvor bereits in anderen Bands aktiv waren. Sie wandten sich an Buster Odeholm – bekannt als Drummer von Vildhjarta und Multi-Instrumentalist von Humanity’s Last Breath – und wollten ihn als Produzenten gewinnen. Nach intensiven Sessions schloss sich Buster schließlich als fester Schlagzeuger an. Mit Johan Liljeblad, der als Ersatzgitarrist in Marcus’ und Andreas’ früherer Band Grieved tätig war, war das Line-up dann komplett.
Die Coronapandemie nutzten thrown, um an neuen Songs zu arbeiten. Ihr Debüt gaben sie im Oktober 2021 via Arising Empire mit der Single „grayout“. Musikalisch sind die Schweden irgendwo zwischen Modern Metalcore und Hardcore mit groovigen Hop-Hip- und Dark-Rap-Einflüssen einzuordnen und können im Grunde dem Nu Metalcore zugeordnet werden. Ihr Markenzeichen: extrem eingängige, kurze Tracks, die oft gerade so die Zwei-Minuten-Marke knacken. Im Netz hat sich schnell das Wort „Pissedcore“ durchgesetzt, weil thrown, nun ja, eben „pissed“, also ziemlich wütend, klingen.
Der Durchbruch
Mit der Veröffentlichung ihrer ersten EP „EXTENDED PAIN“ im Jahr 2022 war der Aufstieg von thrown unaufhaltsam: Binnen fünf Monaten wuchs die Band von 25.000 auf 500.000 monatliche Hörer:innen. Ein entscheidender Faktor war Spotify. Über den sogenannten Discovery Mode, ein Tool, das es Künstler:innen und Labels ermöglicht, Songs besonders oft in Mixtapes, Radio und Autoplay zu platzieren, fand ihre Musik rasant Verbreitung. Im Gegenzug erhebt Spotify eine Provision für Streams der ausgewählten Songs. Und tatsächlich gab es eine Zeit, in der man thrown kaum entkommen ist.
Natürlich ist der Discovery Mode allein kein Garant für Erfolg. Die Tracks müssen den Zuhörenden gefallen, sie bei der Stange halten und zum Wiederkehren animieren, was thrown offensichtlich gelungen ist. Buster fasste es im Interview mit Metal Hammer treffend zusammen: „Thrown sind kommerziell, aber heavy. Unsere Musik ist darauf ausgelegt, in kürzester Zeit so effektiv wie möglich zu sein.“ Anfang 2024 und mit der Veröffentlichung weiterer Songs wie „guilt“, „on the verge“ und „backfire“ erreichten sie zeitweise sogar über 1,5 Millionen monatliche Hörer:innen. Chapeau!
Nicht nur musikalisch, sondern auch in ihrer Außendarstellung setzen thrown auf das Wesentliche. Ihre Social-Media-Präsenz ist reduziert, Posts sind selten und meist nur mit wenigen Worten versehen. Die Gesamtästhehtik stimmt einfach und trifft voll ins Schwarze.
Excessive Guilt – kurz, heftig & erfolgreich
Ihre Diskografie erweiterten thrown im August 2024 schließlich um ihr Debütalbum „Excessive Guilt“. Mit insgesamt elf Songs und gerade mal 20 Minuten Laufzeit ist es eines der kürzesten Alben ever, doch das Konzept ging auf. Der kompakte, auf den Punkt gebrachte Sound stieß auf positive Resonanz und auch wir vergaben in unserer XXL-Kritik starke 8,5 Punkte.
Jetzt, gut sieben Monate nach Release, können thrown immer noch knapp eine Million monatliche Spotify-Hörer:innen verzeichnen. Mit ihrem simplen und zugleich modernen Sound haben sie es geschafft, frischen Wind in die Hardcore-Szene zu bringen und sich als eine der spannendsten neuen Bands zu etablieren. Der Grundstein für eine lange und erfolgreiche Karriere ist gelegt!
Headliner-Tour 2025
Dass die Jungs auch live Vollgas geben, konnten wir hierzulande unter anderem schon auf der Tour von Fit For A King 2023, While She Sleeps letztes Jahr oder auf zahlreichen Festivalauftritten im letzten Jahr erleben. Mit ihrer Debütscheibe im Gepäck geht es für die Durchstarter nun auf eigene Europa-Tour mit Crystal Lake, Unity TX und Graphic Nature im Vorprogramm. Die „Excessive Guilt Tour“ führt die Schweden für satte sieben Konzerte auch nach Deutschland. Los geht’s am 15. April in Berlin:
Tourdaten
ThrownExcessive Guilt Tour 2025
Special Guests: Crystal Lake, Unity TX & Graphic Nature
- 15.04.2025 – Berlin, Hole44
- 16.04.2025 – Hamburg, Gruenspan
- 17.04.2025 – Köln, Essigfabrik
- 19.04.2025 – Leipzig, Conne Island
- 29.04.2025 – Frankfurt, Das Bett
- 30.04.2025 – Stuttgart, Im Wizemann
- 03.05.2025 – München, Technikum

Foto: Aslak Junttu / Offizielles Pressebild
Latest News
Live-Dates
Feature