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Serj Tankian über angeblich geheimen System Of A Down-Longplayer: „Es gibt kein fertiges Album.“
Hier gibt es nichts zu sehen (und zu hören).
VON
Redaktion
AM 01/04/2025
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System Of A Down und das leidige Thema „neue Musik“ sind eine nicht enden wollende Geschichte für sich. In einem kürzlich veröffentlichten Interview, das ursprünglich bereits im vergangenen September geführt wurde, sprach Frontmann Serj Tankian offen und unverblümt über die gescheiterten Versuche der Band, in den 2010er-Jahren neues Material zu schreiben.
System Of A Down-Sänger Serj Tankian über gescheiterte Studio-Pläne
Trotz ihres anhaltenden Erfolgs und einer treuen Fanbasis konnte sich die Gruppe nicht auf die Produktion eines neuen Albums einigen.
Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es kaum neues Material der Herrschaften. Ihr letztes Studioalbum stammt aus dem Jahr 2005 und seither blieb es – bis auf zwei Benefiz-Singles aus dem Jahr 2020 – musikalisch komplett still. Diese Songs sammelten über eine halbe Million US-Dollar für Menschen in Arzach und Armenien, die unter den Folgen des Zweiten Bergkarabach-Krieges litten.
Doch abgesehen von diesem kurzen musikalischen Lebenszeichen blieb es bei internen Spannungen und gescheiterten Versuchen, an neuer Musik zu arbeiten.
Bereits 2018 wurden die Konflikte innerhalb der Band öffentlich. Verschiedene Mitglieder äußerten in Interviews ihren Unmut über die festgefahrene Situation. Häufig fiel dabei der Name Serj Tankian, dem nachgesagt wurde, er sei der Hauptgrund für das kreative Stillstehen.
Daraufhin veröffentlichte er eine Stellungnahme, in der er seine Sicht der Dinge darlegte. Er bemängelte, dass er sich nicht ausreichend kreativ einbringen konnte und kritisierte die finanzielle Aufteilung innerhalb der Band. Sein Ziel war es, die Arbeitsweise zu verändern und eine gerechtere Struktur zu etablieren – doch seine Vorschläge stießen auf Widerstand.
Über die Jahre gab es immer wieder Gerüchte, dass die Band während ihrer letzten gemeinsamen Sessions eine große Anzahl an unveröffentlichten Songs geschrieben habe.
„Es gibt kein fertiges Album.“
In dem neuen Interview mit Sona Oganesyan machte Tankian nun jedoch unmissverständlich klar, dass es kein verstecktes, unvollendetes System Of A Down-Album gibt (transkribiert von ThePRP). Er sagte:
„Ich würde sagen, es gibt kein fertiges Album. Ich würde sagen, dass die Band … also, vor Jahren – und das beschreibe ich auch in meinem Buch – gab es einen Versuch, mit den Jungs zusammenzukommen. Ich habe ihnen damals, halb im Scherz, ein Manifest vorgelegt und gesagt: ‚Hört zu, wenn wir weitermachen wollen, dann sollten wir das auf eine egalitärere Weise tun. Lasst uns das Songwriting und die Einnahmen aus der Veröffentlichung gleichmäßig aufteilen.‘ Besonders für die Haupt-Songwriter, also vor allem Daron und mich, aber auch Shavo. Jeder sollte ein Vetorecht bei den Songs haben – all diese großartigen, theoretisch positiven und gleichberechtigten Ideen.
Anscheinend funktioniert das in einer Metal-Band nicht. Der Witz ging auf meine Kosten. Es hat einfach nicht geklappt. Aber damals habe ich Daron oft zu mir nach Hause eingeladen. Wir haben zusammen zu Abend gegessen, und er hat mir Musik vorgespielt, die er geschrieben hatte. Ich habe mir Notizen gemacht und sie ihm geschickt. Genauso habe ich ihm meine Musik vorgespielt.
Irgendwann gab es ein Band-Meeting – ein sehr langes – aber wir kamen zu keiner Einigung. Dennoch wollten die Jungs an einigen der Songs arbeiten. Ich war damals in Neuseeland. Sie begannen also in einem Proberaum mit einigen dieser Songs, darunter Stücke von Daron und, wenn ich mich nicht irre, auch ein paar von mir. Es wurde nichts professionell aufgenommen. Sie schickten mir lediglich eine Proberaumaufnahme, die ich mir anhören sollte.
Ich glaube, ‚Genocidal Humanoidz‘ war eine dieser Nummern. Ob ‚Protect The Land‘ dazugehört hat, weiß ich nicht mehr genau – wahrscheinlich nicht. Viele der Songs stammen von Daron, einige hat er später mit Scars On Broadway veröffentlicht. Andere wiederum waren meine und sind letztendlich auf ‚Elasticity‘ gelandet. Das ist die ganze Geschichte. Es gibt kein fertiges Album.“
Im vergangenen Jahr erklärte Tankian zudem, dass er sich eine Rückkehr ins Studio nur unter völlig neuen Bedingungen vorstellen könne – ein kompletter Neuanfang, anstatt auf älteres, unveröffentlichtes Material zurückzugreifen.
Doch dieser Vorschlag scheint bei Daron Malakian, dem kreativen Kopf der Band, nicht auf Begeisterung gestoßen zu sein.
Zu Beginn dieses Jahres räumte Malakian ein, dass die jahrelangen internen Streitigkeiten an ihm nicht spurlos vorbeigegangen seien. Mittlerweile sei er sich gar nicht mehr sicher, ob er überhaupt noch ein weiteres System Of A Down-Album machen wolle.
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Foto: Clemente Ruiz / Offizielles Pressebild
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