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Rammstein: Christoph Schneider äußert sich zu den Vorwürfen gegen Till Lindemann

"Till hat sich in den letzten Jahren von uns entfernt."

VON AM 18/06/2023

Erstmal seit dem Lautwerden der Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann hat sich ein Bandmitglied unabhängig der beiden Stellungnahmen der Band selbst zu den Anschuldigungen geäußert. Schlagzeuger Christoph Schneider veröffentlichte auf seinen Social Media-Plattformen ein ausführliches Statement zu seiner Sicht der Dinge.

Till Lindemann (Rammstein) und die Row Zero

Vor einigen Wochen veröffentlichte eine Besucherin des Konzerts der Band in Vilnius einen Erfahrungsbericht, wonach sie bei einer Backstage-Party unter Drogen gesetzt worden sei. Sie habe Erinnerungslücken und sei am nächsten Tag mit blauen Flecken aufgewacht.

Sie schilderte alsdann ausführlich von dem Row Zero-System, im Rahmen dessen für Till Lindemann angeblich Frauen rekrutiert wurden, die dann an Partys mit ausschließlich dem Sänger teilnehmen sollten. Daraufhin berichteten – teils anonym – weitere Frauen, dass diese Partys demnach auf sexuelle Handlungen hinauslaufen sollten. Auch die YouTuberin Kayla Shyx schilderte ausführlich ihre Erfahrung bei einem Rammstein-Konzert.

Das Statement von Christoph Schneider

Christoph Schneider äußert in seinem Statement, dass er nicht glaube, dass Frauen auf den Partys von Till Lindemann unter Drogen gesetzt und sie zu etwas gezwungen worden seien, was sich außerhalb des Einverständnisses der betreffenden Personen gefunden hätte.

„Nein, ich glaube nicht, dass etwas Verbotenes vor sich ging, habe so etwas nie beobachtet und dergleichen auch von niemandem aus unserer hundertköpfigen Crew gehört.“

Gleichzeitig distanziert er sich allerdings von seinem Bandkollegen Lindemann. Er bejaht, dass es abseits der normalen After Show-Partys die Partys von Lindemann allein gegeben hätte. Der Sänger habe sich demnach in den vergangenen Jahren von den restlichen Bandmitglieder abgekapselt und sein eigenes Ding gemacht. Die anderen Mitglieder hätten damit allerdings nichts zu tun gehabt.

Till hat sich in den letzten Jahren von uns entfernt und sich seine eigene Blase geschaffen. Mit eigenen Leuten, eigenen Projekten, eigenen Partys. Das hat mich traurig gemacht, definitiv.“

Wie geht es weiter?

Er bittet, denjenigen Gehör zu schenken, die sich in einer Situation auf den entsprechenden Partys unwohl gefühlt hätten und spricht sein Mitgefühl aus. Er wünscht sich, dass die entsprechenden Vorkommnisse aufgearbeitet werden – bandintern sowie öffentlich. Ebenfalls plädiert er für den Zusammenhalt der Band.

„Ich wünsche mir ein ruhiges, besonnenes Reflektieren und Aufarbeiten, auch in unserer Band. Und zwar alle gemeinsam, zu sechst. Wir stehen zusammen.“

Till Lindemann selbst hat Berichten zufolge Anwälte eingeschaltet. Gegen den Rammstein-Sänger werde diversen Quellen zufolge mittlerweile von Seiten der Staatsanwaltschaft ermittelt (via Stern).

Bild: YouTube / „Rammstein – (Lincoln Financial Field) Philadelphia,Pa 8.31.22 (Vollständig Senden)“

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