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Music Monday: Das waren die besten Acts beim Full Force Festival 2022
Metallische Töne aus der Stadt aus Eisen.
VON
Lisa Scholz
AM 11/07/2022
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Ferropolis, die Stadt aus Eisen, erwachte im Sommer wieder zum Leben. Neben Festivals wie dem Melt oder dem Splash bringt auch drei Tage lang das Full Force Festival den Boden zwischen Schaufelradbaggern und Baggersee zum Beben. Nahe Gräfenhainichen, einer Stadt in Sachsen-Anhalt, geben 20.000 Metal-Begeisterte bei heißen Temperaturen und mit ordentlich Erdbeerbowle intus richtig Gas.
Es stehen neben Genre-Größen wie Bullet For My Valentine, Stick To Your Guns und Beartooth auch neuere Kombos auf den vier unterschiedlich großen Bühnen. Wem vor allem die letzte Kombo hiermit zu kurz abgefrühstückt wurde, kann sich hier anhören, was Fronter Caleb Shomo im Interview zu erzählen hatte.
Sehnlichst erwartet wurden The Ghost Inside, die in diesem Jahr endlich ihren Live-Einstand nach dem Neustart feiern können. Der Auftritt auf dem Full Force Festival ist der Erste und vorerst Einzige auf einer Bühne in Deutschland. Leicht nervös spielen die Mannen aus Los Angeles ihre nach eigenen Angaben bisher größte Show. Gesundheitsbedingt mit einem minimal kürzer als geplanten Set und einem fulminanten Feuerwerk zum Abschluss hinterlässt der US-amerikanische Fünfer viele glückliche Gesichter. Falls ihr den Auftritt verpasst habt oder nicht genug von TGI bekommt, findet unter diesem Verweis noch ein Interview mit Zach Johnson und Andrew Tkaczyk.
Die aus Thüringen stammenden Heaven Shall Burn kommen quasi aus der Nachbarschaft und beschließen das dreitägige Open Air. Fan-nah und super sympathisch reißen die fünf Mannen die Hütte nochmal so richtig ab. Ein gelungener Ausklang für ein hartes Festival. Wem HSB jetzt zu kurz kommen, kann sich unser Interview mit Gitarrist Maik Weichert hier anschauen.
Um ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen, haben wir euch nachfolgend Songs von 10 weiteren Acts aufgelistet, die uns außerdem vom Hocker gehauen haben.
Landmvrks – Self-Made Black Hole feat. Resolve
Am ersten Konzerttag auf dem Full Force Festival treten Landmvrks auf der Hardbowl-Stage auf. Die Bühne steht unter einem großen Zeltdach, das auch den Zuschauenden Schatten spendet. Bei dem sonnigen Wetter ist das bestimmt noch ein Grund mehr, warum sich so viele Leute vor der Tentstage versammelt haben. Dennoch hätte die aus Marseille stammende Truppe bei dem großen Andrang auch gut auf der Mainstage auftreten können. Die Stimmung ist großartig, Eskalation pur trotz der abends immer noch hohen Temperaturen.
Auf ihrem aktuellen Album „Lost In The Waves“ macht der Fünfer für einen Song gemeinsame Sache mit den ebenfalls aus Frankreich kommenden Resolve. Der Track kommt samt eines abgespaceten Musikvideos daher. Aus den Weiten des Universums direkt auf euer Endgerät ist hier „Self-Made Black Hole“:
Oceans – I Want To Be Whole Again
Am zweiten Festivaltag eröffnen Oceans die auf „Mad Max“ getaufte Mainstage. Die Nachmittagssonne knallt und so versucht sich jeder in den Schatten zu retten, also zur Tentstage zu gehen, oder sich im Wasser neben der Medusa-Bühne abzukühlen. Das führt dazu, dass der Platz vor der Bühne der Österreicher nicht so viele Leute stehen, wie die Mannen es verdient hätten. Musikalisch serviert das unter anderem aus Wien stammende Quartett modernen Death Metal mit einer Prise Metalcore. Die Fans danken ihnen den spielerisch sauberen Auftritt mit Moshpit und Co..
Ihr Debüt-Langspieler „The Sun And The Cold“ ist seit 2020 auf dem Markt. Seither waren die Mannen allerdings nicht untätig. Zuletzt erschien ihre Single „I Want To Be Whole Again“.
Paleface – The Orphan
Wer nach der Show von Oceans zu Paleface auf der Backyard Stage wollte, hatte zwar ausreichend Zeit zwischen den Gigs, musste sich dennoch ein bisschen sputen, denn dort war bereits vor Beginn die Hölle los. Die Schweizer brachten ebenfalls 2020 ihr Debütalbum unter die Leute und haben dieses Jahr direkt mit einem weiteren Longplayer nachgeschossen.
Während sich die aus Zürich stammende Kombo in unserer Beer Pong Runde entspannt, Fan-nah und für alle Festival-Späße bereit zeigte, legen die jungen Mannen eine ganz andere, brutalere Seite auf der Bühne an den Tag. Einen Vorgeschmack auf die Härte der Kombo bietet auch der Clip zum neuen „The Orphan“-Song.
Bleed From Within – Stand Down
Kurz nach Paleface starten Bleed From Within ihre Show. Ursprünglich aus dem Deathcore kommend liefert die Band mit voller Härte ab und bringt alle unter dem Zeltdach noch mehr zum Schwitzen. Wer es gerne etwas nerdiger hätte, findet übrigens hier unseren Gear-Talk mit den beiden Gitarristen der schottischen Kombo, Craig Gowans und Steven Jones.
Erst Anfang Juni brachten die Metalcore-Mannen aus Glasgow ihr neues Full Length Album namens „Shrine“ unters Volk. Im Video zu „Stand Down“ seht ihr die Fünf in Action:
SETYØURSAILS – Shallow feat. Mike Perez
Die Kölner SETYØURSAILS hatten eine ähnlich lange Anreise wie wir. Fronterin Jules Mitch trägt nicht nur einen markanten Hut, der in Erinnerung bleibt, sondern schreit und growlt sich mit voller Energie in unsere Gehörgänge und bleibt so im Kopf. Die Band präsentiert dabei eine spannende Mischung aus Metalcore, Post-Hardcore und Punkrock.
Kürzlich versuchte sich der Trupp an einem Cover des Songs „Shallow“ von Lady Gaga und Bradley Cooper. Dafür holten sie sich außerdem Hilfe von Mike Perez. Das Ergebnis hört ihr hier:
Inhuman & GHØSTKID – Deathlist
Ganz kurz vor Pandemie gegründet, gab es bisher nicht allzu viele Gelegenheiten, um GHØSTKID mit Fronter Sushi live zu erleben. Die Neugierde ist daher groß, was der Ex-Callboy mit seinem neuen Projekt live zu bieten hat. Fazit: Er hat neben roten Kontaktlinsen und schwarzem, langem Mantel auch bereits einige Songs dabei, die trotz gleißendem Sonnenschein live funktionieren.
Zuletzt brachten GHØSTKID gemeinsam mit Inhuman eine neue Single namens „Deathlist“ an den Start. Das Visualizer-Video seht ihr nach Klick auf den Play-Button:
Malevolence – Still Waters Run Deep
Nach dem vor kurzem veröffentlichten Langspieler „Malicious Intent“ ist die Vorfreude darauf, Malevolence live sehen zu können, riesig. Und wir wurden nicht enttäuscht. Unter dem Zeltdach ist es wieder brechend voll und die aus England stammende fünfköpfige Band tritt auch nach zwölf Jahren noch in Originalbesetzung auf.
Im Video zur aktuellen Album-Auskopplung „Still Waters Run Deep“ sind Aufnahmen zu sehen, was bei ihren Auftritten im Publikum abgeht. So in etwas könnt ihr euch den Gig auf dem Full Force Festival auch vorstellen, nur vielleicht mit noch ein bisschen mehr Schweiß.
Crossfaith – „Gimme Danger feat. ralph“
Da eine Einreise nach Japan im Moment Covid-bedingt noch nicht so einfach ist, ist es umso erfreulicher, dass uns die aus Osaka stammenden Crossfaith in Europa und auch auf dem Full Force Festival besuchen. Nach Gigs auf dem Delta Bash Festival in Mannheim und dem Graspop Metal Meeting in Belgien lassen es sich die Japaner nicht nehmen, auch noch die Tentstage auf dem FF im Osten Deutschlands zu zerlegen. Trotz größter Hitze geben die Musiker gefühlt noch mehr Gas als sonst und reißen die Fans dabei mit sich. Gefahr besteht dabei zu keiner Zeit, denn die Securities haben immer ein wachsames Auge auf die feiernde Meute.
Apropos Gefahr (sorry für die Überleitung): Kennt ihr schon die aktuellste Crossfaith-Single namens „Gimme Danger feat. ralph“? Wenn nicht, steht euch der Track samt Video nachfolgend zum Abruf bereit:
SeeYouSpaceCowboy – Misinterpreting Constellations
Ok, das letzte Album der US-amerikanischen Band stammt bereits aus dem Jahr 2021 und damit fallen sie hier etwas aus der Reihe. Allerdings haben uns SeeYouSpaceCowboy live so überzeugt, dass wir sie euch einfach nicht vorenthalten konnten.
Außerdem hat die Kombo um Fronterin Connie Sgarbossa auch wichtige Botschaften dabei. So spielen neben Veganismus, Antikapitalismus und Anti-Rassismus auch Themen aus dem LGTBQIA+ Spektrum eine Rolle in ihren Lyrics. Daher verwundert es nicht, dass im Publikum Papp-Schilder mit Aufschriften wie „Fuck Corporate Pride“ und „Trans Rights Are Human Rights“ in die Höhe gehalten werden. In allerfeinster Sasscore-Manier und voller Energie präsentieren sie diese Themen. Einen guten Eindruck davon könnt ihr euch mit dem nachfolgenden Musikvideo zu „Misinterpreting Constellations“ machen.
Skynd – Armin Meiwes
Kurz vor Ende des Festivals gibt es auf der Medusa-Stage noch einen spannenden Act zu sehen: Skynd. Leider treten sie zeitgleich mit Anti-Flag auf, die natürlich ordentlich Leute anziehen. Und so versammeln sich auf dem Sandstrand zwar einige Fans, doch wären es ohne das starke Konkurrenz-Programm wohl noch einige mehr gewesen. Das überwiegend weibliche Publikum erfreut sich über theatralisch-künstlerisch präsentierte Texte über Serienmörder und lässt sich von der namensgebenden Sängerin in ihren Bann ziehen.
Die Fronterin steht gemeinsam mit einem jeweils hinter einer Maske verborgenen Gitarristen und Schlagzeuger auf der Bühne. Durch Einspieler und die Verfremdung ihrer Stimme ist allerdings ein großer technischer Aufwand nötig und so kommt es leider immer wieder zu technischen Schwierigkeiten. Hoffentlich spielen sich die Abläufe in Zukunft besser ein, damit sich die Shows noch mehr hören und sehen lassen können.
Skynd performten neben Songs, die bereits als Klassiker des Projekts gelten dürften, auch neues Material, wie den aktuellen Track „Armin Meiwes“. Die Single ist mittlerweile auch samt Videoclip online.
Foto: Lisa Scholz
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