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Interview

Mantar: „Als letzte Visitenkarte gefällt es mir deutlich besser als die Platte davor”

Im Interview lässt die Band tief blicken.

VON AM 16/02/2025

Wie reagiert man darauf, wenn man das, was einem eigentlich so viel Freude bereitet, plötzlich von negativen Gefühlen überschattet wird? Vor gut zweieinhalb Jahren veröffentlichten Mantar mit “Pain Is Forever and This Is the End” ein Album, das die Band an den Rande ihrer Existenz gebracht hatte. Doch obwohl es die bis hierhin erfolgreichste Platte der Sludge-Metal-Band ist, wollte man beim neuen Output “Post Apocalyptic Depression” vieles anders machen. Dass es überhaupt dazu kam, war keine Selbstverständlichkeit.

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Mantar: Zufällig ein Album geschrieben

“Wenn wir schießen, schießen wir scharf. Das war immer so und wenn wir was machen, machen wir es richtig oder gar nicht”, stellt Hanno Klänhardt fest. Der Sänger und Gitarrist ist die eine Hälfte von Mantar, Drummer Erinç Sakarya die andere. Beide sitzen in einer Küche in Bremen. Es ist die Woche vor dem Release des mittlerweile fünften Studioalbums “Post Apocalyptic Depression”. Anstrengende Tage liegen hinter den beiden, die neben Presseterminen auch viel Zeit für Proben angesetzt haben, um sich auf die kommenden Shows, unter anderem mit Kvelertak, vorzubereiten. Hierfür hatte Klänhardt einen nicht unerheblich langen Anreiseweg, immerhin lebt er seit einigen Jahren in Florida. Dort nahm das Duo auch das neue Album auf, was allerdings eher zufällig geschah.

“Es gab keinen Plan, eine Platte zu machen, sondern wir waren im Studio in Florida, um so ein paar Punk-Coversongs einzuspielen und hatten da große Freude dran”, erklärt Klänhardt. Ähnlich wie beim Debüt “Death by Burning” hätte es keine große Songwriting-Phase gegeben und doch seien in kürzester Zeit etwa 20 Songs entstanden. “Wir hatten dann so viel Material und hatten immer noch nicht vor, daraus ein Album zu machen.” Als man die Songs dann aber dem Label Metal Blade schickte, bei dem Mantar seit ihrem Vorgängeralbum “Pain Is Forever and This Is the End” unter Vertrag sind, gab es positives Feedback und den Anstoß für die Veröffentlichung von “Post Apocalyptic Depression”. Auch Drummer Sakarya war lange nicht im Glauben, dass das festgehaltene Material zu einem Album führen würde: “Dementsprechend war das auch alles relativ entspannt und hat auch sehr großen Spaß gemacht. Also nicht wie sonst.”

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„Post Apocalyptic Depression“ als Spiritual Healing, mehr aber erstmal nicht

2022 erschien “Pain Is Forever and This Is the End”, mit dessen Titel man mehr oder minder die Stimmung innerhalb der Band beschrieb, nachdem der Entstehungsprozess der Platte nicht nur durch die Pandemie, sondern auch durch einige Verletzungen von Klänhardt und großen Zweifeln gegenüber dem Material erschwert wurde: “Ich war durch damit. Ich habe mir geschworen, ich mache keine Platte mehr”, gesteht er und erklärt, dass es ohne den Ansatz eigentlich nur ein paar Punk-Coversongs zu machen und zu jammen, nicht mehr zu neuen Songs gekommen wäre. Längerfristige Pläne gäbe es bei der Band aber ohnehin nie und das schon seit ihrem Debüt. Spricht man im Fußball davon “von Spiel zu Spiel zu denken”, so gilt dies bei Mantar wohl mit Hinblick auf ihre Releases. “Du machst eine Platte, dann musst du die promoten, dann sollst du im besten Fall auf Tour gehen und solche Sachen. Ich will mich da auch gar nicht beschweren, das gehört ein bisschen dazu. Aber ich hatte null Interesse, das noch mal zu erleben.” Entsprechend sei “Post Apocalyptic Depression” eine Art “Spiritual Healing”, was nicht gleich bedeutet, dass man schon an an ein neues Album denken würde: “Also sollte das die letzte Platte sein, wer weiß das schon, gefällt mir das als letzte Visitenkarte, als letzter Gruß deutlich besser als die Platte davor.”

War der Vorgänger in Ansätzen poppiger als man es von der Band gewohnt war, reißen Mantar auf dem neuen Album vieles davon wieder ein. Kürzer, rotziger, näher am Hardcore Punk als am Doom, vor allem aber nicht von äußeren Trends bedingt. “Wir beide gehen schon extrem mit Scheuklappen durch die Welt, wenn es um andere Musik geht”, gibt Klänhardt zu. Ihn interessiere es einfach nicht, weswegen er auch keine Musikmagazine lese oder sich keine Musikvideos anschaue. Wie das Feedback zum eigenen Output ausfällt, sei ihm dagegen schon wichtig: “Jeder möchte für das, was er tut, gerne gemocht werden!” Jede Band, die etwas anderes behauptet, würde lügen. Dabei ginge es aber nicht unbedingt darum, sich groß anzubiedern, denn Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Vor allem ginge es aber um Respekt: “Wenn du aber ankommst und sagst, das ist total scheiße und das ist so hingerotzt und du gibt dir keine Mühe, dann haben wir ein Problem, weil das stimmt halt einfach nicht”, stellt Klänhardt klar.

 

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Mantar: Die Flucht nach vorne

Gerade in der Außenwahrnehmung fühlt sich der Sänger und Gitarrist oftmals missverstanden oder nicht ernst genommen. Es ist der komplizierte Spagat, den Mantar vollziehen müssen, denn mit ihrer Musik sind sie alles andere als massentauglich, werden aber gerade bei der Fachpresse und von ihrer treuen Fanbase hoch geschätzt. Das spiegelt sich in Auszeichnungen zur “Platte des Monats” in diversen Magazinen wider oder in den Shows, die die Band spielt. Dennoch habe Klänhardt oft das Gefühl, dass man sie nicht für voll nehme: “die zwei lustigen von der Tankstelle”. Dass Mantar aber in dem Punkt sind, wo sie jetzt stehen, habe vor allem auch mit ihrem Arbeitsethos zu tun, was sich auch in den vergangenen Tagen gezeigt hätte. Obwohl er schon eine Woche wieder in Bremen sei, hätte er seine Eltern noch nicht einmal gesehen.

Angesprochen auf die aktuell alles andere als einfachen Zeiten, in denen sowohl in den USA als auch in Deutschland politische Unruhen herrschen, macht Klänhardt keinen Hehl daraus, dass er aktuell eher ungern auf Tour sei, während Sakarya da anders ticke. Grundsätzlich sei Mantar aber ein Safe Space, den sich die beiden mühsam aufgebaut hätten. Bei dem sie sie sich körperlich austoben und den Kopf ausmachen könnten. Die Story von Mantar sei ohnehin die Flucht nach vorne. Wie dieser Weg allerdings weitergehen wird, wissen aber wohl nur die beiden selbst.

Foto: Mantar / Offizielles Pressebild

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