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Interview

Heisskalt: „Diese Freiheit zu besingen war mir für ‚Vom Tun und Lassen‘ sehr wichtig“

Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen.

VON AM 25/02/2025

“Da hab’ ich gedacht: ‘Jetzt sind wir wieder ’ne Band’.” Als Heisskalt-Sänger Mathias Bloech zum ersten Mal wieder gemeinsam mit Phil, Marius und Lola in einem Berliner Proberaum im April 2024 den Song “Hallo” (2013) anspielt, dringt dieser Gedanke endgültig an die Oberfläche. Zu diesem Zeitpunkt war der Entstehungsprozess ihres vierten Albums “Vom Tun und Lassen” (2025) schon weit fortgeschritten und auch ihre Rückkehr war schon einen Monat zuvor angekündigt worden. Dass es nach sechsjähriger Abstinenz ein bisschen dauern würde, um wieder in der Realität anzukommen, zieht sich bis in die Releasewoche der neuen Platte durch. “Es ist noch ein bisschen surreal für mich, dass das jetzt real wird.”

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Mathias begann die Arbeiten zu “Vom Tun und Lassen” bereits 2020 und schob im Alleingang einen gigantischen Prozess an, der durch die Umstände zunehmend erschwert wurde. “Ich hatte ja jetzt keine Konzerte, wo ich mir zwischendurch wieder so einen Dopamin-Hit holen konnte.” Kein Wunder, dass der sympathische Fronter bei ihrer Comeback-Tour im Herbst 2024 einiges nachzuholen hatte. So gab er seine Gitarrenpflichten für die Zugaben an Van Holzen-Gitarrist Florian Kiesling ab, um innerhalb der Crowd zu performen. “Mir ging es – ganz egoistisch – darum, den Leuten nahe zu sein.” Selbstverständlich waren diese Augenblicke für ihn zu keiner Sekunde. “Meine Hoffnung war, dass es überhaupt noch irgendjemanden interessiert.”

Heisskalt kehren aus der Versenkung zurück

Die lange und schwierige Reise hin zu “Vom Tun und Lassen” bringt für Mathias trotz aller überwältigenden Reaktionen aber noch kein Gefühl des “Angekommen seins” mit sich. “Ich würde noch gar nicht sagen, dass wir uns wieder gefunden haben. Da sind wir glaube ich irgendwie dabei.” So schließt der Release der Platte zunächst einmal das aktuelle Kapitel der Band. Bevor das nächste beginnen kann, steht für Heisskalt erst wieder eine kurze Pause an. “Ich bin jetzt völlig durch. Ich muss wieder ganz dringend was anderes machen für ein paar Wochen.” Den Schritt weg vom Musikmachen könnte auch für ihr aktuelles Werk retrospektiv unumgänglich gewesen sein.

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“Manchmal versucht man, was ganz Besonderes zu machen und dann macht man es sich ganz schön schwer.” Anders als bei “Idylle” (2018) – ihrem letzten Album vor der Schaffenspause – entschieden sich Heisskalt diesmal dafür, ihre Vergangenheit mehr einzubeziehen. “Wir haben schon eine bewusste Entscheidung getroffen, eine Platte zu machen, die das, was wir bisher gemacht haben, umarmt.” Mathias mag sich nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden, dass man die eigene musikalische Laufbahn abwerten müsste, um neues Material auch wirklich gut finden zu können. Die konkreteste Essenz aus 15 Jahren Bandgeschichte für ihn ist dabei so offensichtlich, dass wir alle von selbst drauf hätten kommen können. “Die Band Heisskalt lebt von den Kontrasten und Extremen.”

Über das Verhältnis von Dingen

Der Bandname verrät eigentlich schon, wie wichtig und spannend dieses Thema für Heisskalt ist. So spricht Mathias darüber, dass einer seiner natürlichsten Impulse im Songwriting ist, hart und weich zu kontrastieren. Dies übertragt sich auch auf das Auswählen von Trackreihenfolgen. “Ich mache die ganze Zeit Gedanken darüber, wie Dinge ineinander gehen und suche nach den Beziehungen der Dinge.” Dieser Prozess findet bei der Band schon auf kleinerer Ebene sehr akribisch statt, wenn es um die Verhältnisse von Instrumenten oder Songabschnitten untereinander geht. In Anbetracht dieser Umstände fällt es schwer zu glauben, dass sich der unglaublich sinnige rote Faden von “Vom Tun und Lassen” erst erschloss, als schon alle Songs geschrieben und ausgewählt wurden.

“So ein Album machen ist auch irgendwie total schrecklich.” Es sind immer neue Herausforderungen, die eine Band auf dem Weg zur nächsten Platte begleiten können. Mathias stellt hierbei vor allem die richtige Balance von Einzel- und Gruppenarbeit heraus. Alleine dass drei Menschen in der Produzentenrolle (er selbst, Gitarrist Philip Koch, Simon Jäger) agierten, machte die Arbeit gelegentlich zu einer “sehr launischen Sache”. Auch die eigene Verfassung kann im Prozess immer wieder großen Einfluss auf das letztendliche Ergebnis haben. Mathias aber bemerkt, dass sein Verhältnis zu Erfolgen und Krisen mittlerweile sehr viel kontrollierter ist, als noch vor einem Jahrzehnt. “Diese Freiheit zu besingen war mir für ‘Vom Tun und Lassen’ sehr wichtig.”

Im Herbst auf großer Headline-Tour

Für die Zukunft nehmen sich Heisskalt vor, weiter auf ihre Instinkte zu vertrauen und Sachen nicht absichtlich kompliziert zu machen. Das gilt mit Sicherheit auch für ihre anstehende Tour, auf der sie wahrscheinlich gar nicht so viel tun müssen, um besondere Erinnerungen zu schaffen. Mathias stellt fest, dass in ihrer Zeit als Band die schönsten Dinge immer die waren, die einfach passiert sind. “Die Dinge können voll besonders sein, wenn man das nicht absichtlich versucht.” Acht Termine hat das Quartett für euch geplant, die wir unten einmal für euch aufgelistet haben. Dafür gilt es, sich einmal Tickets zu holen und vor Ort dann so auf der Hut zu sein wie Mathias selbst: “Da ist die Magie. Jetzt greife ich sie.”

04.09.2025 – Hamburg, Georg Elser Halle
05.09.2025 – Osnabrück, Botschaft
06.09.2025 – Köln, E-Werk
07.09.2025 – Wiesbaden, Schlachthof
09.09.2025 – Stuttgart, Liederhalle
10.09.2025 – Dresden, Stromwerk
11.09.2025 – Jena, Kassablanca
12.09.2025 – Erlangen, E-Werk

Beitragsbild: Paul Ambrusch / Offizielles Pressefoto

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