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Interview
Bad Omens: „Wir haben uns echt ins Zeug gelegt, damit wir den Headliner-Status erreichen“
Gitarrist Joakim "Jolly" Karlsson im Talk.
VON
Natascha
AM 17/02/2023
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Dass Bad Omens gerade heftig durch die Decke gehen, sehen wir nicht nur bei TikTok sondern auch daran, dass ihre EU/UK Headliner-Tour komplett ausverkauft ist.
Wir waren Anfang des Monats bei ihrer vierten Show in der Live Music Hall in Köln und haben mit Bad Omens-Gitarrist Joakim „Jolly“ Karlsson gequatscht.
Den Live-Bericht von der Show, könnt ihr hier nachlesen.
Bad Omens Gitarristen Joakim „Jolly“ Karlsson im Interview
Natascha | MC: Zunächst einmal muss ich euch zu einer komplett ausverkauften Tour gratulieren – Wahnsinn! Wie fühlt sich das an?
Danke dir! Natürlich fühlt es sich großartig an. Das ist natürlich genau das, was man möchte, wenn man den Ticketverkauf startet. Es hätte nicht besser laufen können.
Natascha | MC: Hattet ihr denn damit gerechnet?
Als wir damals die Tourdaten veröffentlicht hatten und gesehen haben, was so abging, hatten wir schon irgendwie damit gerechnet. Wir waren ja schließlich diejenigen, die sich darum gekümmert hatten, dass uns alle Leute sehen können, die uns auch sehen wollen. Umso ärgerlicher war es dann für uns, dass wir nicht die ganz großen Venues bekommen haben und die immense Nachfrage an Tickets nicht bedienen konnten. Das war für uns natürlich bittersüß, da es ja immer ein großer Aufwand für uns ist, mit unserem ganzen Team und Zeug nach Europa zu kommen.
Natascha | MC: Gab es denn bislang schon irgendwelche Highlights? Ist irgendwas verrücktes passiert? Gab es Heiratsanträge?
Nach drei Shows Highlights? Naja, an erster Stelle versuchen wir alle, den Jetlag loszuwerden und eine Routine im europäischen Tour-Alltag zu finden. Jeder hat sein eigenes persönliches Highlight, wenn er sich wieder wie ein Mensch fühlt. Aber bislang war jede Show für sich ein Highlight.
Natascha | MC: Ihr geht ja auf TikTok ziemlich viral mit Songs wie “Just Pretend” und “The Death Of Piece Of Mind” etc. Und irgendwie ist da ein neues Genre ins Leben gerufen worden, das “Baby-Making-Metal” schon davon gehört?
Nope, das höre ich zum ersten Mal.
Natascha | MC: Nun, anscheinend gibt es zahlreiche Menschen, die bei romantischen Aktivitäten gern Bad Omens hören. Und mit Blick auf den Valentinstag möchte ich natürlich von dir deine drei Top Lovesongs wissen!
Boah… da muss ich überlegen, das ist echt eine schwere Frage. “Cast No Shadow” von Oasis. Ich liebe Oasis, daher denke ich bei vielen ihrer Songs an Liebe *lacht*,.. Liams süße Stimme. Dann auf jeden Fall noch “Dancing On My Own” von Roybn und “The Night Does Not Belong To God” von Sleep Token, die drei lassen mich Dinge fühlen.
Natascha | MC: Neben euch taucht auch ein weiterer Name im “Baby-Making-Metal” immer wieder auf, nämlich Sleep Token. In einem anderen Interview wurde ja schon erwähnt, dass ihr gerne gemeinsam auf Tour gegangen wärt, aber aufgrund logistischer Probleme hat das nicht geklappt?
Ja, es wäre schon eine coole Sache, gemeinsam auf Tour zu gehen. Es ist eine super coole Band, die super geilen Scheiß macht, fernab von dem, was alle anderen machen. Es ist super erfrischend und irgendwie machen sie das, was auch wir mit unserem letzten Album gemacht haben. Wenn man auf Tour ist und eine Band wie bspw. Sleep Token dabei hat, dann würde ich sie mir wahrscheinlich selbst ein paar Mal anschauen und nicht wie sonst im Backstage chillen oder lesen. Und wer weiß, vielleicht touren wir tatsächlich mal gemeinsam, wenn die Umstände passen.
„Der Traum ist es, an der Spitze zu sein“
Natascha | MC: Gibts irgendjemanden, mit dem du unbedingt mal touren wollen würdest?
Ich glaube, an dieser Stelle muss ich nein sagen. Der Traum ist es, an der Spitze zu sein und die bestmögliche Show abzuliefern. Ich schätze andere Bands sehr, aber ich habe mich noch nie dabei erwischt zu denken “Oh mein Gott, ich würde wirklich gern mit Band XYZ touren”. Wir haben uns echt ins Zeug gelegt, damit wir den Headliner-Status erreichen und damit geht die Erfahrung einher, abliefern zu wollen. Wir können jetzt eine große Produktion mitbringen, mit Lichtshow, etc., weil wir jetzt bestimmen können. Natürlich nimmt man dann Leute mit, die dazu passen, uns unterstützen können und wollen. Klar sagt man aus Spaß, boah, ich würd unfassbar gern mit Oasis auf Tour gehen, weil sie meine Lieblingsband sind, oder Metallica – so Bands, die gar keinen Sinn machen.
Natascha | MC: Nach der Europa- und UK Tour geht’s für euch nach Australien. Können wir euch dieses Jahr für den Festivalsommer zurück erwarten?
Dieses Jahr nicht, wir kommen gegen Ende des Jahres wohl nochmal nach Europa, obwohl wir dazu noch gar nichts gesagt haben – ich weiß nicht mal ob ich das überhaupt sagen darf *lacht*. Aber nein, ich glaube, wir haben dieses Jahr keine Festivals in Europa auf der Agenda. Es ist aber definitiv an der Zeit, dass wir mal wieder einen Festivalsommer in Europa mitnehmen.
Natascha | MC: Derzeit seid ihr auf Tour, im Sommer spielt ihr einige Festivals in der Heimat… arbeitet ihr denn sonst auch schon an neuer Musik?
Wir haben schon ein bisschen angefangen, das letzte Jahr war für uns bislang das stressigste ever. Wir waren auf Tour, einen Monat zuhause, dann wieder auf Tour, aber es ist absolut in meiner Natur immer mal wieder was Neues zu kreieren. Wenn ich zu Hause bin, dann werfe ich ein paar neue Ideen in den Raum, wenn etwas richtig cool klingt, schicke ich es Noah rüber und wir sammeln dann alles, bis wir dann wirklich die Zeit haben uns Kopfüber in den Schaffensprozess zu stürzen. Bislang gibt es noch keine neuen Songs, nur lose Ideen.
Natascha | MC: Gibt es denn eine bestimmte Richtung, in die ihr euch mit der nächsten Platte bewegen wollt?
Nein, wir folgen dabei einfach unseren Herzen und wollen richtig gute Musik machen. Egal wie es am Ende klingt. Wenn es uns gefällt, anspricht, und wir der Meinung sind, dass es das ist, was wir der Welt präsentieren wollen, dann machen wir das. Wir wollen in keinen Rahmen passen, wir machen unser eigenes Ding und kreieren irgendwie unser eigenes Genre. Das macht es für uns umso spaßiger.
Natascha | MC: Ihr spielt heute hier in Köln eure vierte Show, gibt es denn schon einen Song den du am liebsten spielst?
Die Frage bekommen wir tatsächlich oft bei Meet & Greets gestellt, und irgendwie ändert sich die Antwort darauf ständig. Vor allem in den USA ist es doch etwas anderes, weil die Produktion auch eine ganz andere ist. Wir hatten ganz viele Feuerelemente in den Staaten, was der Show echt verrückte Momente verliehen hat, leider mussten wir für die EU-Tour einige Abstriche machen. Alles in allem ist “Concrete Jungle” ein cooler Song.
Natascha | MC: Du selbst bist ja ursprünglich aus Schweden. Würdest du sagen, dass räumliche Distanz noch eine große Rolle spielt, um in einer Band zu spielen?
Naja, ich hab mich natürlich soweit verfügbar gemacht, dass ich natürlich in die USA gereist bin, um den Jungs nahe zu sein. Aber in der heutigen Zeit, mit allen technischen Hilfsmitteln, ist es absolut möglich. Ich bin ja auch noch in anderen Bands involviert und habe sie teilweise noch nie getroffen. Wenn man es wirklich will, kann man das locker schaffen. Wir als Band leben alle in den USA, nicht alle in derselben Stadt, aber zumindest im selben Land. Bevor es dann auf Tour geht, treffen wir uns alle um zu proben. Am Ende muss natürlich jeder seine Hausaufgaben machen.
Foto: Bad Omens / Official Press
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