Live
Heavy MetalPower MetalRock
Live bei: Sabaton in Köln (12.05.2023)
Mit Support von Lordi und Babymetal.
VON
Lisa Scholz
AM 15/05/2023
Artikel teilen:
Was haben Sabaton, Babymetal und Lordi gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel und dennoch sind die drei Kombos aktuell gemeinsam auf Tour. Wir wollen uns einmal selbst von dem Dreier-Gespann überzeugen und pilgern gemeinsam mit vielen anderen Anhänger:innen der Bands zur Kölner Lanxess-Arena.
Einheizer: Lordi
Aus Finnland sind die Hard Rocker von Lordi angereist und sorgen für ein monströses Aufwärmprogramm. Der maskierte Fünfer macht direkt von Anfang an Stimmung. Fronter Tomi Putaansuu hält viele Ansprachen auf Deutsch und stellt sein Sprachwissen unter Beweis. Denn er kennt nicht nur die wichtigsten Schweinereien, sondern auch den Bedeutungs-Unterschied zwischen „ja“ und „ja ja“. Den Fans ist er ebenso bewusst und so etabliert sich „ja ja“ zum Schlachtruf während ihrer Show.
Der Opener-Song stammt vom aktuellen Album namens „Screem Writers Guild“. Daneben haben die fünf Finnen viele Hits im Gepäck. Insgesamt enthält das 40-minütige Set von Lordi die nachfolgenden acht Tracks:
1. Dead Again Jayne
2. Would You Love a Monsterman?
3. Thing in the Cage
4. Blood Red Sandman
5. Lucyfer Prime Evil
6. Devil Is a Loser
7. Who’s Your Daddy?
8. Hard Rock Hallelujah
Da an diesem Wochenende auch der European Song Contest stattfindet, darf in der Ankündigung des Songs „Hard Rock Hallelujah“ natürlich auch ein augenzwinkernder Seitenhieb in Richtung der Veranstaltung und den dieses Jahr für Deutschland teilnehmenden Lord Of The Lost nicht fehlen. Apropos nicht fehlen dürfen: Gitarren-Solo des neuen Gitarristen Kone, Gepose in aufwändigen Kostümen und eine dieses Mal Kunstblut-freie Kettensäge sind auch am Start.
Besuch aus Fernost: Babymetal
Nach dem Warm-up übernehmen die Kawaii-Metallerinnen aus Japan. Dass das Trio erst seit Kurzem durch den Neuzugang Momometal wieder komplett ist, fällt bei dem durchchoreografierten Auftritt nicht auf, denn die junge Frau hat selbst in der kurzen Zeit alle Moves perfekt einstudiert – was daran liegen könnte, dass sie als Tänzerin bereits mit der Band unterwegs war. Durch die Choreo wirkt die Show von Babymetal allerdings mehr wie ein K- oder J-Pop-Konzert als ein Metal-Gig.
Neben den drei Tänzerinnen im Vordergrund ackern auch mehrere Musiker auf der Bühne. Diese tragen Masken, welche an die Aktuellen von Ghost erinnern, und wirken sehr auf ihre Instrumente fokussiert, vielleicht sogar etwas überfordert. Insgesamt lässt sich ohnehin nur schwer sagen, ob und wie viel von Musik und Gesang von Band kommen.
Natürlich präsentieren Babymetal Songs von ihrem neuesten Langspieler „The Other One“, das seit Ende März auf dem Markt ist. So gab es zum Beispiel „Monochrome“ und „Divine Attack – Shingeki -“ auf die Ohren. Außerdem haben es Klassiker wie „Gimme Chocolate!!“ und „Megitsune“ auf die Setlist geschafft. Was aber definitiv fehlt, ist „Oh! MAJINAI“, an dem niemand Geringeres als Sabaton-Sänger Joakim Brodén mitgewirkt hat. Enttäuschend, dass sie die Gelegenheit nicht genutzt haben, den Song gemeinsam live zu performen.
Noch ein Bier! Sabaton
Während Lordi als Einheizer super funktionieren, ist die Stimmung bei Babymetal etwas abgekühlt, was sich schlagartig ändert, als Sabaton die Bühne stürmen. Selbst auf den sehr gut gefüllten Rängen bis unters Dach stehen die Leute und feiern den Mix aus Metal, Militär und Mega-Show.
Kaum atmen Sabaton kurz durch, werden aus dem Publikum die Rufe nach „Noch ein Bier!“ und „Andi“ laut, der den Musikern das Bier auf die Bühne bringt. Obwohl sich die Mannen so im Laufe des Konzerts das ein oder andere Bier auf ex gönnen, liefern sie super ab. Mit Heavy Metal und Headbangen, Feuer und Schnee, Panzer und Flugzeug, Spielfreude und gegenseitigen Neckereien, aufwändigen Bühnendesigns und Schauspielern haben sie so einiges zu bieten.
Restlos ausverkauft ist die große Halle nicht, dennoch macht eine Anekdote aus den Anfangstagen der Schweden deutlich, dass es keinesfalls selbstverständlich für sie ist, auf einer Bühne von diesem Format zu stehen und so viele Fans an einem Abend zu versammeln. Hinzu kommt, dass an diesem Abend in Köln und Umgebung genügend Alternativprogramm gegeben hätte. Umso schöner zu sehen, dass so viele auch unterschiedliche Leute den Weg gefunden haben.
Insgesamt dürfte an dem Abend für jede:n etwas dabei gewesen sein. Neben dem Metal haben die drei Bands doch eines gemeinsam: Sie bieten alle eine gute Show, aber eben jede Kombo auf ihre eigene Art.
Sabaton-Setlist:
Sarajevo (Ausschnitt)
Sun Tzu Says
1. Ghost Division
2. Bismarck
3. The Last Stand
4. Into the Fire
5. Carolus Rex (Schwedische Version)
6. Winged Hussars
7. Sarajevo
8. Stormtroopers
9. 1916 (Motörhead Cover)
10. Soldier of Heaven
11. Dreadnought
12. The Red Baron (mit History Edition Intro)
13. Father
14. The Attack of the Dead Men (History Edition Intro)
15. Christmas Truce
—
16. Primo Victoria
17. Swedish Pagans
18. To Hell and Back
Man of War (Outro)
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)
More
Latest News
Live-Dates
Feature
Latest