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Live bei: Nova Rock Encore in Österreich (11.09.2021)
Mit Bullet For My Valentine, Måneskin, Jinjer und vielen mehr.
VON
Melanie Bonk
AM 22/09/2021
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Für rund 15.000 Leute wird der 11. September 2021 ganz lange noch in Erinnerung bleiben, denn an diesem Tag fand mit dem Nova Rock Encore nach geschlagenen eineinhalb Jahren zum ersten Mal wieder ein Rock-Festival statt.
So war das Nova Rock Encore 2021
Das Nova Rock Encore war ein eintägiges Festival, welches im Stadion in Wiener Neustadt stattfand. Mit acht Acts wurde von zwölf Uhr mittags bis Mitternacht ordentlich Gas gegeben. Es wurde kein Gedanke an die Pandemie verschwendet, auch wenn am Einlass fleißig die Impfnachweise und Tests kontrolliert wurde, denn stattfinden durfte das Festival nur unter 2-G.
Aber nun zu den wirklich wichtigen Dingen: Wer hat denn überhaupt gespielt?
FLEKS
Eröffnet wurde das Spektakel von dem österreichischen Trio FLEKS, welches ordentlich Stimmung gemacht hat. Leider sind die Jungs bisher noch nicht so bekannt wie es ihnen eigentlich gebührt, aber das Nova war bestimmt eine gute Bühne, um zu zeigen was sie drauf haben.
Russkaja
Direkt nach FLEKS kam dann auch schon der Traktor mit Russkaja angerollt. Nicht nur, dass sämtlichen Leuten mal kurz und knapp erklärt wurde wie denn ein Circle-Pit funktioniert, nein, es wurde auch für ordentlich Party und Spaß gesorgt. Aber nach eineinhalb Jahren Konzert- und Festival-Abstinenz haben die meisten spätestens bei der Aufforderung in die Knie zu gehen, gemerkt, dass man definitiv wieder öfter auf solche Events muss.
Jinjer
Locker und lässig gab sich Jinjer-Sängerin Tatiana Shmailyuk in ihrem oversized und luftig sitzenden Pullover und ihrer Sonnenbrille. Neben den beeindruckunden Bildern, die als Hintergrund für den Auftritt dienten, konnte sich die Band durch ihre sehr fan-nahe Frontfrau neue Fans mit ins Boot holen, denn kein anderer Künstler hat auf dem orangenen Ball, der immer wieder durchs Publikum geworfen wurde, unterschrieben und dem Besitzer zurückgeworfen. Ein sehr schöner und gelungener Auftritt.
Måneskin
Samstag war bereits ein sehr warmer Tag, doch als die Eurovision Song Contest-Gewinner Måneskin die Bühne betraten, wurde vielen Fans sehr heiß. Die Show wurde dominiert von Leder, Fishnets und harten Gitarren-Riffs.
Ihren Auftritt eröffneten die Italiener mit ihrem Sieger-Song „ZITTI E BUONI“ und natürlich durfte auch der Cover-Hit „Beggin‘“ nicht fehlen.
Den Lieblingssong der Fans „I Wanna Be Your Slave“ haben die vier gleich zwei mal performed und Sänger Damiano so wie Gitarrist Thomas haben es sich nicht nehmen lassen zu stage-diven. Dass die meisten, vor allem sehr jungen Leute, ausschließlich wegen den ESC-Gewinnern da waren, hat man gemerkt, nachdem die Show vorbei war – es war plötzlich wieder Platz.
Millencolin
Nach der heißen Show wurden die Besucher erstmal abgekühlt – es wurde Leitungswasser unter den Besuchern die auf ihrem Platz in der ersten Reihe beharrten verteilt.
Millencolin haben die Stimmung dann wieder auf Touren gebracht und das etwas Konzert-erfahrenere Publikum angesprochen. Sie haben ihre Songs gut performed und auch die ein oder andere Side-Note zu ihren Songs erzählt. Aufgrund der Spannung für den nächsten Act kam es vielen Besuchern so vor, als wäre der Auftritt von Millencolin extra lang, aber das war er nicht. Die Dauer war passend gewählt um eine gute Show abzuliefern.
Bullet For My Valentine
Der Act auf den die Meisten gewartet haben – Bullet For My Valentine. Ein Auftritt, den man nie vergessen wird. Neben alt bekannten Songs wie „Tears Don’t Fall“ und „Your Betrayal“ wurden auch die bereits veröffentlichten Songs des im November erscheinenden Albums zum Besten gegeben.
Eröffnet wurde der Auftritt mit einem lauten „You f**king parasite!! Here we go!!“ und somit war der neue Song „Parasite“ auch schon eröffnet. Wer zuvor Bedenken hatte, ob die neuen Songs gleich gut wie ihre Vorgänger werden, wurde spätestens hier überzeugt. Trotz der mehrmonatigen Konzertpause glänzten Bullet wie eh und je. Jeder wurde mitgerissen, es war nahezu unmöglich, still zu stehen und mal ein Foto zu schießen.
Seiler & Speer
Wer als Österreicher Seiler & Speer nicht kennt, sollte dies schleunigst ändern. Zwar macht das Duo Songs im Dialekt, doch mitsingen kann ein jeder sofort, also auch für Nicht-Österreicher ein interessantes Konzept.
Neben ihren teils sehr tiefgründigen Texten darf man natürlich auch das Bühnenbild und die Pyrotechnik nicht außer Acht lassen. Bei den ruhigen Songs regnete es Funken vom Bühnenhimmel, bei den rockigeren Nummern kamen Flammenwerfer zum Einsatz.
Alles in allem ein gut gewählter vorletzter Act.
Parov Stelar
Als letzter Act des Tages und des Festivals hatte Parov Stelar nach knapp zwölf Stunden Festival-Laufzeit die Aufgabe, die Stimmungskurve nochmal ordentlich anzuheben. Viele Leute hatten das Gelände zu dieser Zeit zwar bereits verlassen und die After-Show-Party aufgesucht, jedoch wissen sie nicht, was für eine wirklich coole Laser- und Lichtshow sie sich entgehen haben lassen. Die Leute die noch da waren, was definitiv nicht wenige waren, sind gut zum Saxophon-Sound und der angenehmen Stimme der Sängerin abgegangen.
Ein perfekter Abschluss für ein perfekt gelungenes Festival.
Fazit
Das Nova Rock Encore konnte von Anfang bis Ende sämtliche Tests bestehen. Die Besucher waren bestens auf die anstehenden Kontrollen vorbereitet, von den rund 15.000 Fans waren ca. 86% geimpft, der Rest war getestet.
Verpflegungstechnisch war für jeden was dabei, Wasser, Softdrinks, Cocktails, Spritzer und Bier in Hülle und Fülle. Bei den Essenswagen gab’s Burger, Langos und auch vegetarische und vegane Alternativen, welche laut den Kunden auch echt gut waren.
Es kam zu keinerlei Ausschreitungen und jeder war happy, endlich wieder ein Festival besucht und Live-Musik genossen zu haben.
Bis nächstes Jahr beim Nova Rock in Nickelsdorf.
Foto: David Bitzan / Barracudamusic (volume.at)
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