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AlternativeMelodic HardcorePost-Hardcore
Live bei: Being As An Ocean in Mainz (16.06.2022)
Das war "schon schön"!
VON
Mauritz Hagemann
AM 19/06/2022
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Es ist gar nicht so lange her, da kam man als regelmäßige:r Konzertbesucher:in gar nicht an Being As An Ocean vorbei- schließlich war die Band beständig auf den Festivals und in verschiedenen Tour-Konstellationen hierzulande unterwegs. Aus bekannten Gründen ist der letzte Deutschland-Besuch der Kalifornier nun aber auch schon wieder mehr als zwei Jahre her und so freuen sich an einem schwülen Sommerabend einige Hundert Fans aus Mainz und Umgebung, bei einer der wenigen Clubshows der Band in diesem Sommer dabei sein zu können.
Senna
Doch auch wenn es angesichts des Wetters und der Enge im kleinen, aber feinen Schon Schön gar nicht nötig wäre, die Menge auf Temperatur zu bringen, so gibt es noch ein äußerst interessantes Vorprogramm. Senna machen als Local Support den Anfang und das Quintett aus Mannheim zeigt, weshalb sie derzeit wohl zu den interessantesten Newcomer-Acts aus Deutschland gehören dürften.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)
Ihre Mischung aus Alternative Rock und Metalcore kommt dank eines souveränen Auftritts auch beim Publikum gut an, selbst wenn hier sicherlich noch nicht jede und jeder vertraut mit dem Sound der Band ist. Zumindest nicht bis zu diesem Abend.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)
As Everything Unfolds
Stichwort Sound: Der macht beim zweiten Support-Act As Everything Unfolds leider einige Probleme. Die female-fronted Alternative Rock-Band aus High Wycombe im UK hat sich inzwischen auch auf diesseits des Ärmelkanals einen Namen gemacht, was sich unter anderem in zahlreichen Festival-Auftritten in diesem Sommer widerspiegelt.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)
Doch leider kann die Band an diesem Abend ihr Potential nicht vollständig entfalten. Sowohl den Gitarren als auch der Stimme von Sängerin Charlie Rolfe fehlt der so wichtige Druck, sodass auch das Publikum eher verhalten bleibt. Die etwa 30-minuten Performance ist am Ende sicher kein Flop, bleibt aber in jedem Fall unter den Möglichkeiten.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)
Being As An Ocean
Spätestens als Being as an Ocean, deren Live-Qualitäten in der Vergangenheit immer mal wieder geschwankt haben, die Bühne betreten, ist im Schon Schön dann aber kein Halten mehr und auch die stickige Luft ist kein Hinderungsgrund. Sowohl bei der Band als auch beim Publikum entlädt sich die durch die lange Wartezeit entstandene Energie.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)
Leider verpufft hiervon gerade bei den ersten Songs ein kleiner Teil, denn auch Being As An Ocean starten nicht direkt mit dem perfekten Sound. Dies liegt augenscheinlich aber sowohl an der Technik als auch an den noch etwas eingerosteten Stimmen von Fronter Joel Quartuccio und Gitarrist Michael McGough. Die beiden sind derzeit übrigens die einzigen beiden festen Bandmitglieder. Im Schon Schön werden sie von Louis Doran an den Drums und David Baqi an der Gitarre unterstützt; die Planstelle am Bass bleibt unbesetzt, was letztlich aber nicht wirklich negativ auffällt. Der Band gelingt es dann auch sehr schnell, die anfänglichen Problemchen beiseite zu schieben, sodass die folgende knappe Stunde zu einem wahren Triumphzug durch die inzwischen mehr als zehnjährige Bandgeschichte wird.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)
Die Songs sind über nahezu alle Alben verteilt, wobei vom jüngsten Album „Proxy: An A.N.I.M.O. Story“ (2019), das bei Fans sehr gespaltene Reaktionen hervorgerufen hatte, mit „Find Our Way“ lediglich ein Song gespielt wird und das ebenfalls in der Fangemeinde eher unbeliebte Selftitled-Album von 2015 gar nicht in der Setlist berücksichtigt wird.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)
Eine Band wie Being As An Ocean ist eben erfahren genug, um zu wissen, was die Fans nach der langen Zwangspause hören wollen. Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass nach dem vorerst letzten Song „This Loneliness Won’t Be The Death Of Me“ lautstark nach einer Zugabe verlangt wird – und weil diese dann auch noch aus dem absoluten Klassiker „The Hardest Part Is Forgetting Those You Swore You Would Never Forget“ besteht, kann man der Band wirklich nicht vorwerfen, alles getan zu haben, um die Fans mit einem breiten Grinsen im Gesicht in die laue Mainzer Sommernacht zu entlassen. Und so ist es dann auch: Die kleineren technischen Probleme und die recht knappe Spielzeit sind am Ende Nebensache – das Wichtigste ist, endlich wieder Being As An Ocean live gesehen zu haben.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)
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