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Kritik: August Burns Red hauen auf „Phantom Anthem“ um sich

AUGUST BURNS RED – Oh mein Gott. Soll ich euch jetzt schon spoilern? Darth Vader ist Lukes Vater. Da. “Und ...

VON AM 05/10/2017

AUGUST BURNS RED – Oh mein Gott. Soll ich euch jetzt schon spoilern? Darth Vader ist Lukes Vater. Da.

“Und das Album, Julian, wie ist Phantom Anthem denn nun?” Das beantworte ich euch in den folgenden Zeilen, liebe Kinder! (Gerne könnt ihr euch das Szenario folgendermaßen vorstellen: Kaminfeuer, alter Jules und ‘ne Pfeife im Mund!) Let’s go. Vorher aber noch unser Interview mit Jake und JB, welches wir vor einer Weile mit den beiden geführt haben:

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Das Album beginnt mit dem Song “King of Sorrow”, der ohne großes Intro dem Hörer (also mir) direkt ins Gesicht geballert ist; ein sehr starkes, an die neueren PARKWAY DRIVE-Tracks erinnerndes, Gitarrenriff pumpt mir ins Ohr und Matt Greiner, ABRs Drummer, holt mit seiner typischen Art wieder mehrere Variationen heraus, die von “slow, groovy, mächtig” bis hin zu “metalcore-typischem Gehämmer” reichen. Natürlich fehlt auch in diesem Song das typische, schön fröhliche Gitarrensolo nicht, welches aber wieder vom Anfangsriff umrundet wird und den Song dadurch ganzheitlich macht. Ein gelungener Start!

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Der nächste Track ist “Hero of the Half Truth”, gestern erst noch zum Teasen von der Band veröffentlicht. Was haltet ihr davon? Beim ersten Mal war ich allein von diesem unfassbar harten und groovy Breakdown absolut hin und weg, der ein wenig an das “Meshuggah – Bleed”-Pattern erinnert, aber dem absolut keinen Abbruch tut.



Um unsere, vom Double-Bass malträtierten Ohren ein wenig zu schonen, geht es mit dem Song “The Frost” weiter und offenbart mir dieses unfassbar geile Gitarrenriff, das man ab 0:35 bestaunen kann; anders kann ich es gar beschrieben. Auch dieser Song wurde vorab veröffentlicht, war aber für mich DER Grund, das Album vorzubestellen. Aber genug davon, hört doch nochmal selbst rein:

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Auch der Song “Lifeline” folgt mit einem sehr versierten Gitarrenriff (wo nehmen die Jungs die alle her?), wirkt aber für mich ein wenig schwächer. Gut, ich kenne selten Alben wo JEDER Song mich vom Hocker schießt.

In diesem Song gibt es wieder einen, für AUGUST BURNS RED sehr typischen Part: Das lange Gitarren-Interlude! Im Album “Found In Far Away Places” waren mir die ein wenig zu oft vorhanden und zuuu schmalzig geraten, aber hier ist es wieder passend und nicht zu aufgesetzt. Ein sehr schöner “Kopfnick-Song”!

Kurze Pause mit dem Intro von “Invisible Enemy” und weiter geht’s! Sage ich zu dem Song noch etwas? Nope, hört rein, der ist als erste Auskopplung mit einem der coolsten Musikvideos veröffentlicht worden:

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So wir haben noch 6 Songs vor uns! “Quake”, der nächste im Bunde, ist ein GALACTIC EMPIRE-artiger Song. Man merkt immer wieder, dass deren Drummer Grant McFarland an den ABR-Platten mitarbeitet: Furiose Gitarrenläufe, epische Leads und dann superschnelle “Shred-Parts”.



Wie schaffen die Jungs es eigentlich, sich nie die Finger zu verknoten? Aber auch hier kann ich absolut nicht aufhören, mit dem Kopf zu wippen. Man muss wohl erwähnen, AUGUST BURNS RED haben eine ganze Spur Härte in diesem Album draufgelegt.

Kommen wir zu “Coordinates”, einem meiner “Gänsehaut”-Songs. Die Band schafft es, für mich jedenfalls, immer wieder mit ihren “Chor” (nicht Core, du Schelm!)-Einlagen, eine nahezu magische Atmosphäre auf ihren Konzerten zu schaffen, ich kann zum Beispiel nie genug von “Fault Line” bekommen. Und dieser Track hier ist genau so einer, ich sehe auf den anstehenden Shows die Feuerzeuge schon vor mir. Absolut klasse, auch dank eines tollen Interludes mit Circlepit-würdigem Ende!



Das Schlimme an der Scheibe ist aber folgendes: Normalerweise selektiere ich die Songs nach besonders hervorstechenden, das Album quasi formenden Songs. Die Songs “Generations”, “Float” und “Dangerous” stehen dafür: Sie beinhalten auch die typische ABR-Formel, klingen aber nicht “alt”, was sich wie ein roter Faden durch die Platte zieht. Alles klingt vertraut, aber nicht wie “schon mal gehört”.

“Was sagst du zum Sound, Jules?” Sehr voll, sehr warm, wie man es von AUGUST BURNS RED gewohnt ist. Die Stimme kommt gut durch, überlagert aber nicht, die Gitarren preschen, sind nicht „washy“, der Bass ist vollkommen warm und natürlich.

Einzig die Bassdrum des Schlagzeugs hämmert manchmal ein wenig ZU sehr, aber das mag inzwischen auch irgendwo zwischen Geschmackssache und Trend verankert sein. Alles in allem auch sehr gut über offene Kopfhörer hörbar, was leider bei vielen Metal-Produktionen heutzutage durch die Kompression kaum noch möglich ist. Good job, guys!

So… Schluss jetzt! Fazit!

Mich überzeugt die neue Platte der Jungs aus Pennsylvania komplett und wird für mich auch in meine persönliche „Hall of Fame” mit Platten wie der Self-Titled von ANIMALS AS LEADERS, “A Voice Within” von INTERVALS, dem Selftitled-Album von WHITECHAPEL oder “Hate” von THY ART IS MURDER aufgenommen. Von vorne bis hinten ein starkes Songwriting mit allem, was das Metalcore- und vor allem AUGUST BURNS RED-Herz begehrt.

Wertung: 10/10

Band: August Burns Red
Albumtitel: Phantom Anthem
Songs: 11
Genre: Metalcore

Offizielle Website der Band

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